Mittwoch12. November 2025

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IS-Extremisten erhöhen Druck auf Kobane

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Die Terrormiliz verstärkt ihre Kräfte südlich der Kurden-Stadt Kobane. Die Kurden verteidigen sich verbissen. Wie lange können sie noch durchhalten?

An der Grenze zur Türkei weitet die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ihre Angriffe auf die nordsyrische Stadt Kobane aus. Die Dschihadisten zogen nach Medienberichten im Kampf um die Kurden-Stadt Verstärkung aus den eigenen Reihen hinzu. Am Wochenende waren nach unbestätigten Angaben 86 IS-Extremisten getötet worden. Auf Seiten der kurdischen Einheiten starben demnach 17 Kämpfer. Die USA und ihre arabischen Verbündeten hätten die Kurden mit insgesamt sieben Luftangriffen bei Kobane unterstützt, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Eine kurdische Kämpferin soll bei einem Selbstmord-Anschlag südlich von Kobane Dutzende Extremisten des Islamischen Staates (IS) getötet haben. Die Frau sei Mitglied der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) gewesen, sagte der YPG-Kommandant in Kobane nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite Welati. Die Kämpferin habe einen Sprengsatz gezündet.

Mehrere getötete Islamisten

Auch im benachbarten Irak gingen die Kämpfe gegen Einheiten der IS weiter. 20 Kämpfer der Extremisten seien bei Luftangriffen der von den USA angeführten Koalition westlich der nordirakischen Stadt Mossul ums Leben gekommen, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa. Zwölf weitere Extremisten seien bei Gefechten mit der irakischen Armee nahe Baidschi getötet worden, hieß es aus den Sicherheitskräften.

Die IS-Dschihadisten hatten am Sonntag erneut die größte Ölraffinerie des Irak angegriffen, seien jedoch zurückgeschlagen worden. Die Anlage rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad ist seit Monaten umkämpft. Im Juni hatten Extremisten die Raffinerie kurzzeitig erobert, waren dann jedoch von der irakischen Armee wieder vertrieben worden. Seitdem hat die IS-Miliz mehrmals Baidschi angegriffen.

In Syrien versuchen IS-Dschihadisten seit Tagen verstärkt, die Stadt Kobane (arabisch: Ain al-Arab) einzunehmen.

300 Dörfer erobert

Nachdem IS-Kämpfer vor knapp drei Wochen mehr als 300 Dörfer im Umland von Kobane eingenommen hatten, flüchteten nach Angaben der türkischen Regierung mehr als 160 000 vor allem kurdische Syrer in die Türkei.

Besonders umkämpft war am Sonntag ein Hügel südöstlich der Stadt. Über Nacht hatten IS-Milizen nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die Südseite des Mischtanur-Hügels erobert und Panzer in Position gebracht. Die Truppen der YPG hielten die der Stadt zugewandte Nordseite.

Geschosse landen in der Türkei

Auf Youtube-Videos ist zu sehen, wie die kurdischen Kämpfer mit Kalaschnikows und Panzerfäusten aus Kobane heraus versuchen, die IS-Panzer am Vorrücken zu hindern. Nach Angaben der PKK-nahen Agentur Firat hatten YPG-Kämpfer ein Munitionslager der Extremisten westlich von Kobane zerstört.

Immer wieder schlagen auch Geschosse aus der umkämpften syrischen Region auf türkischem Boden ein. Am Sonntag sei eine Mörsergranate in der Nähe des Grenzübergangs Mürsitpinar gelandet, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu. Ein Polizist sei durch Splitter leicht verletzt worden.