/ Iran sucht Ersatz
„Wir hatten ein Treffen mit dem iranischen Botschafter in Russland – und dabei haben wir über einen Ersatz für das System gesprochen“, zitierte die Nachrichtenagentur Fars am Montag den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im iranischen Parlament, Ismail Kosari. Eine Delegation des Verteidigungsministeriums ist Kosari zufolge bereits nach Russland gereist, ein weiteres Team soll in Kürze folgen.
Russland und der Iran hatten 2007 einen Vertrag über die Lieferung von fünf Abschussrampen für Boden-Luft-Raketen des Typs S-300 unterzeichnet. Der Geschäftswert belief sich auf umgerechnet 590 Millionen Euro. Drei Jahre später stornierte der russische Präsident Dmitri Medwedew den Auftrag jedoch, nachdem die internationale Gemeinschaft Sanktionen gegen Teheran verhängt und die USA zusammen mit Israel darauf gedrungen hatten, den Iran wegen seines umstrittenen Atomprogramms zu isolieren. Der Iran verklagte Russland daraufhin vor einem internationalen Gericht in Genf auf vier Milliarden Dollar Schadenersatz.
Iran bestand auf Lieferung
Noch vergangenen Monat hatte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif auf der Lieferung des bestellten S-300-Systems bestanden. Abgeschlossene Verträge müssten erfüllt werden, sagte Sarif, der sich zugleich aber hoffnungsvoll äußerte, „das Problem dank der sehr guten Beziehungen zwischen Teheran und Moskau auf akzeptable Weise lösen zu können“.
Der Westen verdächtigt den Iran seit langem, insgeheim an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und spricht stets von einer rein zivilen Nutzung der Kernenergie.
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