Iran-Sanktionen ab Dezember gelockert

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Die Europäische Union will schon im Dezember erste Sanktionen gegen den Iran aufheben. Die Lockerung der Strafmaßnahmen werde "im Dezember beginnen", sagte der französische Außenminister Laurent Fabius am Montag dem Sender Europe 1.

Die Lockerungen bei den Sanktionen würden „begrenzt, gezielt und umkehrbar“ ausfallen, kündigte Fabius an. Die fünf Veto-Mächte der UNO – USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien – hatten in der Nacht zum Sonntag nach jahrelangem Ringen einen Durchbruch erzielt. Sie vereinbarten mit Teheran ein auf sechs Monate angelegtes Übergangsabkommen. Es sieht vor, dass der Iran für Einschränkungen seiner Urananreicherung mit der Aufhebung erster Sanktionen belohnt wird.

Die Kritik Israels daran, dem Iran das grundsätzliche Recht auf Urananreicherung einzuräumen, wies Fabius zurück. Das Abkommen stelle sicher, dass Teheran keinen „Unsinn“ machen könne, es gebe „sehr exakte Begrenzungen“. Die Einigung sieht vor, dass auf 20 Prozent angereichertes Uran neutralisiert werden muss, künftig darf der Iran Uran auf maximal fünf Prozent anreichern.

„Sofortige Konsultationen“

US-Präsident Barack Obama habe am Sonntag den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu angerufen, teilte das Weiße Haus mit. Dabei habe er die Aufnahme „sofortiger Konsultationen“ mit Blick auf eine „umfassende Lösung“ angeboten. Netanjahu hatte zuvor das Atomabkommen zwischen dem Iran und der sogenannten 5+1-Gruppe als „historischen Fehler“ bezeichnet.

US-Außenminister John Kerry warnte derweil vor einem Nachlassen in den Bemühungen um eine endgültige Lösung. „Jetzt beginnt der wirklich schwierige Teil“, sagte er am Sonntag bei einem Zwischenstopp in London. Es gehe darum, einen endgültigen und umfassenden Vertrag über das iranische Atomprogramm zu schließen. Der Westen verdächtigt Teheran, heimlich nach Atomwaffen zu streben. Dies weist die iranische Führung von sich, sie beharrt aber auf ihrem Recht der friedlichen Nutzung der Atomkraft.

Der Ölpreis gab nach der Einigung mit dem Iran nach. In Singapur fiel der Preis für die Nordseesorte Brent bei Handelsauftakt um mehr als zwei Prozent auf 108,57 Dollar für eine Lieferung im Januar. In London sank der Ölpreis am Montagmorgen um 1,61 Prozent auf 109,26 Dollar, in New York um 1,33 Prozent auf 93,58 Dollar.