/ Irak startet Offensive auf westlichen Teil von Mossul

(Reuters/Khalid Al-mousily)
Der Kampf um die IS-Hochburg Mossul geht in eine entscheidende Phase: Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat den Start einer Militäroffensive auf den westlichen Teil der Stadt verkündet. Dieser solle von der Terrormiliz Islamischer Staat zurückerobert werden, teilte er am Sonntag mit. Streitkräfte seien in Bewegung versetzt worden, um die Bevölkerung Mossuls „für immer von der Unterdrückung des Daesh zu befreien“, sagte er im Staatsfernsehen unter Verwendung des arabischen Namens des IS. Er rief die Sicherheitskräfte auf, mit Zivilisten angemessen umzugehen und die Menschenrechte zu respektieren.
Rauchfahnen waren am Sonntagmorgen zu sehen als Flugzeuge der von den USA geführten Allianz IS-Standorte im Südwesten Mossuls angriffen und die Militärpolizei Artillerie in Richtung der Stadt schoss. Schwer bewaffnete Polizeieinheiten hielten sich bereit, von ihrem Stützpunkt im Südwesten der Stadt in Richtung Norden vorzurücken.
„Das ist die Stunde Null und wir werden diesen Krieg beenden“, sagte der Polizist Mahmud Mansur als er sich zum Einsatz bereit machte. Zunächst sollten die Dörfer in den südlichen Außenbereichen um den vom IS gehaltenen Flughafen Mossuls erobert werden, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AP. Die Polizeieinheiten rückten in das Dorf Athba, rund fünf Kilometer südwestlich des Flughafens vor. Dabei habe es nur leichten Widerstand gegeben, berichteten AP-Reporter vor Ort.
Im vergangenen Monat hatte der Irak den Osten der Stadt zurückerobert. Der Westen der Stadt blieb aber unter Kontrolle der Terrormiliz. Der IS hatte Mossul im Juni 2014 überrannt und seitdem gehalten. Die irakische Armee begann im vergangenen Oktober mit Hilfe von Verbündeten und Luftangriffen der US-geführten Koalition ihre Offensive zur Rückeroberung.
Viele Menschen, enge Straßen
Mossul ist nach der Hauptstadt Bagdad die zweitgrößte Stadt des Landes. Vom Fluss Tigris ist Mossul mittig in einen Ost- und einen Westteil geteilt. Der Kampf um den vom IS kontrollierten Westen wird als lang und schwierig eingeschätzt. Denn der Teil der Stadt ist dichter bevölkert. Ältere und engere Straßenzüge bieten den Kämpfern der Terrormiliz bessere Deckung, große Militärfahrzeuge können dort nur schwer fahren. Die Vereinten Nationen schätzen, dass sich noch etwa 750.000 Zivilisten im Westteil Mossuls befinden. Die humanitäre Lage dort sei schwierig: Die Essensvorräte, Wasser und Benzin gingen zur Neige.
Mossul galt neben der syrischen Stadt Al-Rakka als IS-Hochburg. Die Terrormiliz hat 2014 weite Teile des Nordiraks unter ihre Kontrolle gebracht, verliert dieses Gebiet aber zunehmend an das irakische Militär. In Bagdad ist es zuletzt fast täglich zu Anschlägen gekommen, für die sich der IS verantwortlich zeigte. Erst am vergangenen Donnerstag starben bei einem Autobombenanschlag fast 60 Menschen.
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