KontroverseUN fordert nach Razzia: Klimaaktivisten müssen geschützt werden

Kontroverse / UN fordert nach Razzia: Klimaaktivisten müssen geschützt werden
Demo in Berlin am 26. Mai Sven Käuler/TNN/dpa

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Nach der Razzia gegen die Protestgruppe Letzte Generation haben die Vereinten Nationen die Bedeutung von Klimaschützern und deren Aktionen hervorgehoben. „Klimaaktivisten – angeführt von der moralischen Stimme junger Menschen – haben ihre Ziele auch in den dunkelsten Tagen weiter verfolgt. Sie müssen geschützt werden und wir brauchen sie jetzt mehr denn je“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stephane Dujarric, der Deutschen Presse-Agentur in New York.

Protestierende hätten in „entscheidenden Momenten maßgeblich dazu beigetragen, Regierungen und Wirtschaftsführer dazu zu bewegen, viel mehr zu tun“, sagte Dujarric weiter. Ohne sie wären die weltweiten Klimaziele bereits außer Reichweite. Guterres‘ Sprecher gab aber auch zu bedenken, dass Regierungen trotz des Grundrechts auf friedliche Demonstrationen natürlich die Verantwortung hätten, Gesetze durchzusetzen und die Sicherheit zu gewährleisten.

Unterstützer der Klimaaktivisten von Letzte Generation demonstrieren am 26. Mai 2023 in Berlin.
Unterstützer der Klimaaktivisten von Letzte Generation demonstrieren am 26. Mai 2023 in Berlin. Foto: Sven Käuler/TNN/dpa

Polizei und Staatsanwaltschaft waren am Mittwochmorgen mit einer Razzia gegen die Klimaschutzgruppe Letzte Generation vorgegangen. Rund 170 Beamte durchsuchten 15 Wohnungen und Geschäftsräume in sieben Bundesländern, wie die Generalstaatsanwaltschaft München und das Bayerische Landeskriminalamt mitteilten. Der Tatvorwurf lautet auf Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Die Aktivisten bestreiten vehement, kriminell zu sein.

Die Gruppe macht regelmäßig mit Sitzblockaden und Aktionen in Museen auf die Folgen der Erderhitzung aufmerksam, ihre Mitglieder kleben sich dabei häufig an Straßen oder Kunstwerken fest. Auch Attacken auf Einrichtungen der Ölindustrie werden ihnen vorgeworfen. Mit ihrem Protest will die Letzte Generation die Defizite der deutschen Klimapolitik auf die Agenda bringen – etwa mit Blick auf die immensen klimaschädlichen Emissionen des Autoverkehrs. Die Aktivisten verlangen einen sogenannten Gesellschaftsrat, der das Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe in Deutschland bis 2030 planen soll. Außerdem fordern sie Tempo 100 auf Autobahnen und ein 9-Euro-Ticket.

26.05.2023, Berlin: Unterstützer der Klimaaktivisten von Letzte Generation demonstrieren in Berlin gegen die Einstufung als kriminelle Vereinigung durch die Behörden.
26.05.2023, Berlin: Unterstützer der Klimaaktivisten von Letzte Generation demonstrieren in Berlin gegen die Einstufung als kriminelle Vereinigung durch die Behörden. Sven Käuler/TNN/dpa
Hein
28. Mai 2023 - 17.45

Wenn diese Radikalen nicht schnellstens gestoppt werden werden sie sich zu einer neuen RAF weiterentwickeln.

Beobachter
27. Mai 2023 - 9.13

Der Mensch hat keine Kontrolle über die Umwelt, somit sind alle Klimaziele unsinnig und überflüssig!

JJ
27. Mai 2023 - 8.50

Müsste es nicht heißen " ...von Klimarettern" ? Das kommt davon wenn man Freitags die Schule schwänzt.