Umweltkatastrophe im Meer vor China

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Der iranische Öltanker "Sanchi" sank nach einem Brand vor acht Tagen. An Bord hatte er Ölkondensat. Das ist besonders giftig für Meeresestiere.

Eine Woche nach dem Untergang des iranischen Tankers „Sanchi“ vor der chinesischen Küste hat sich die Größe der Ölteppiche mehr als verdreifacht. Die drei Ölteppiche hätten zusammengenommen eine Größe von 332 Quadratkilometern, teilte die chinesische Meeresbehörde am Sonntagabend mit. Zum Vergleich: Luxemburg hat eine Fläche von 2.586 Quadratkilometern.

Am Mittwoch war noch eine Größe von 101 Quadratkilometern gemessen worden. Die „Sanchi“ war am 6. Januar auf hoher See im Ostchinesischen Meer mit einem chinesischen Frachter zusammengestoßen und sofort in Brand geraten. Nach mehreren Explosionen sank der Tanker am 14. Januar.

Eine besonders giftige Form von Öl

Die „Sanchi“ hatte nach neueren Angaben 111.000 Tonnen Ölkondensat – ein besonders hochwertiges Leichtöl – und bis zu tausend Tonnen Schweröl als Treibstoff an Bord. Das Schiff sank, bevor die Ladung komplett verbrannt war. Das Ölkondensat bildet keine typischen Ölteppiche an der Meeresoberfläche, wie sie bei Tankerunglücken oftmals zu beobachten sind. Die Substanz ist aber für Meereslebewesen hochgiftig und nur sehr schwer vom Wasser zu trennen.

Bei der Katastrophen waren vermutlich alle 32 Besatzungsmitglieder – 30 Iraner und zwei Bangladescher – ums Leben gekommen. Bislang wurden nur die Leichen von drei Besatzungsmitgliedern gefunden. Die „Sanchi“ liegt laut dem chinesischen Verkehrsministerium in 115 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund.