USATrump übernimmt keine Verantwortung für Kapitol-Erstürmung

USA / Trump übernimmt keine Verantwortung für Kapitol-Erstürmung
Donald Trump am Dienstag vor dem Weißen Haus: „Völlig angemessen“ Foto: AFP/Brendan Smialowski

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Demokraten wollen Trump nach dem Angriff seiner Anhänger auf das US-Kapitol zur Verantwortung ziehen – er ist sich keiner Schuld bewusst. Und während der Machtwechsel in Washington naht, wächst die Sorge vor weiterer Gewalt.

Der abgewählte US-Präsident Donald Trump zeigt nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols durch seine Anhänger keine Reue. Mit Blick auf seine Rede vor Unterstützern unmittelbar vor dem tödlichen Gewaltausbruch am Sitz des US-Parlaments sagte Trump am Dienstag: „Sie wurde analysiert und die Leute fanden, dass das, was ich gesagt habe, völlig angemessen war.“ Für die beispiellose Wut, die er beobachte, machte er Internetunternehmen und das angestoßene zweite Amtsenthebungsverfahren gegen ihn verantwortlich. Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus wollen Trump wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ zur Verantwortung ziehen.

Trump war nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten, seit seine Unterstützer am vergangenen Mittwoch im Anschluss an seine Rede teils mit brachialer Gewalt in das Kapitol eingedrungen waren. Politiker der Demokraten und Republikaner werfen Trump vor, seine Anhänger aufgestachelt zu haben.

Die Sicherheitskräfte wurden von den Randalierern überwältigt. Fünf Menschen starben, darunter ein Polizist. Die Behörden verschärfen nun die Sicherheitsvorkehrungen für die Amtseinführung von Trumps Nachfolger Joe Biden am 20. Januar. Hintergrund sind befürchtete weitere gewalttätige Proteste in den nächsten Tagen. Das Auswärtige Amt warnt Deutsche in den USA landesweit vor gewalttätigen Protestaktionen und Unruhen.

Die feierliche Vereidigung der US-Präsidenten ist auch unter normalen Umständen eine Veranstaltung mit maximalem Sicherheitsaufgebot. In diesem Jahr schüren die jüngsten Ausschreitungen die Sorge vor Zwischenfällen – auch wenn die Zeremonie wegen der Corona-Pandemie ohne das sonst übliche Massenpublikum läuft. Biden selbst sagte, er sehe der Zeremonie ohne Sicherheitsbedenken entgegen. „Ich habe keine Angst, den Eid draußen abzulegen“, antwortete er am Montag auf eine entsprechende Journalisten-Frage.

Mehrere US-Medien berichteten am Montag über eine interne Warnung der Bundespolizei FBI an die Sicherheitskräfte, wonach es rund um Bidens Amtseinführung in den Hauptstädten aller Bundesstaaten zu bewaffneten und gewaltsamen Protesten kommen könnte. Eine bewaffnete Gruppe wolle am Samstag nach Washington reisen, hieß es nach einem Bericht des Senders ABC in dem FBI-Hinweis.

Warnungen vor neuer Gewalt

Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte vor wenigen Tagen ebenfalls gewarnt, auf seiner Plattform und anderswo würden bereits konkrete Pläne für weitere bewaffnete Proteste verbreitet. Unter anderem sei dort die Rede von einer weiteren Attacke auf das Kapitol und auf Parlamentsgebäude in Bundesstaaten am 17. Januar. Infolge der Erstürmung des US-Kapitols löschte Twitter mehr als 70.000 Konten von Anhängern der Verschwörungstheorie „QAnon“. Die Plattform war zuletzt verschärft gegen Nutzer, die Behauptungen über Wahlbetrug verbreiteten oder Gewalt verherrlichten, vorgegangen. Auch Trump ist von den Maßnahmen betroffen: Twitter hatte am Freitag sein reichweitenstärkstes Konto gesperrt.

Trump warf den Internetunternehmen vor, eine „fürchterliche Sache“ für das Land zu tun. „Sie spalten und entzweien und sie zeigen etwas, was ich seit langer Zeit vorhergesagt habe“, sagte Trump am Dienstag, ohne konkreter zu werden. Ein häufig geäußerter Vorwurf gegen Plattformen wie Facebook und Twitter ist aber, dass sie konservative Stimmen unterdrücken.

Das von den Demokraten im Repräsentantenhaus angestoßene zweite Amtsenthebungsverfahren gegen ihn wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ verurteilte Trump als „Fortsetzung der größten Hexenjagd in der Geschichte der Politik“. Das Verfahren sei „absolut lächerlich“ und „gefährlich“ für das Land. 

Nach bisheriger Planung will das Repräsentantenhaus am Mittwoch über die Eröffnung des Amtsenthebungsverfahrens abstimmen. Angesichts ihrer Mehrheit in der Kammer könnten die Demokraten ein solches Verfahren aus eigener Kraft in Gang setzen. Eine Entscheidung fiele jedoch im Senat. Dass auch die zweite Kongresskammer noch vor dem Machtwechsel in Washington kommende Woche entscheiden könnte, ist quasi ausgeschlossen.

trotinette josy
13. Januar 2021 - 12.00

Leider neen. En Narziss ass nom Duden " ein ganz auf sich selbst bezogener Mensch, der sich selbst bewundert und liebt". An dat trëfft nach laang nët op jiddereen zou. Narzismus ass eng psychesch Krankheet. Da ginn ët ganz vill Leit, déi d?welt nët verstinn.

Knutschfleck
13. Januar 2021 - 10.13

Jiddereen ass en Narziss well jiddereen mengt besser ze sinn wéi den aneren. Wen eppes aneres behapt, huet d'Welt net verstan.

de Schéifermisch
13. Januar 2021 - 10.03

Typisch für diesen Irrsinnigen, erst wiegelt er den Mob auf, ruft zu einem gemeinsamen Marsch zum Kapitol auf, dann bedankt er sich bei den grossartigen Patrioten und empfiehlt ihnen , friedlich nach Hause zu gehen und abschliessend übernimmt er keine Verantwortung für sein Handeln. Ein feiger Volksaufhetzer der nicht zu seinen Taten steht und seine tollen Anhänger im Regen stehen lässt. Vorsicht, er ist noch immer im Amt und wer weiss wozu er noch in den nächsten Tagen fähig ist.

HTK
13. Januar 2021 - 9.06

Narzisten haben nie Schuldgefühle und immer sind es die anderen. Der schönste,größte,beste Präsident aller Zeiten sollte für seine Unfähigkeit und kriminelle Volkshetze angeklagt werden,wobei Unfähigkeit nicht strafbar ist,Volksaufwiegelung schon.

Miette
12. Januar 2021 - 22.01

Feiger alter Mann?