Trotz juristischer NiederlageTrump beharrt auf Betrugsvorwurf

Trotz juristischer Niederlage / Trump beharrt auf Betrugsvorwurf
Trotz der jüngsten Niederlage vor dem Obersten Gericht setzt das Lager von Donald Trump seinen juristischen Kampf gegen dessen Niederlage bei der Präsidentenwahl fort Archivfoto: AFP

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Große Hoffnungen hat der abgewählte Präsident Trump in eine Klage des Bundesstaats Texas vor dem Supreme Court gesetzt – doch auch damit ist er nun abgeblitzt. Dennoch beharrt er öffentlich darauf, dass die Wahl manipuliert wurde.

US-Präsident Donald Trump hat im juristischen Kampf gegen seine Wahlniederlage den bislang schwersten Rückschlag erlitten. Der Supreme Court der USA wies eine Klage des Bundesstaats Texas gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl am Freitagabend (Ortszeit) ab. Der republikanische Justizminister von Texas, Ken Paxton, hatte gegen den Wahlausgang in vier anderen Bundesstaaten geklagt. Er wollte damit den Sieg des Demokraten Joe Biden gegen den Republikaner Trump kippen. Das Oberste Gericht teilte mit, Texas habe keine rechtliche Begründung dafür vorweisen können, in die Wahlen eines anderen Bundesstaates einzugreifen.

Amtsinhaber Trump nannte die Entscheidung beschämend und weigerte sich weiterhin, das Wahlergebnis anzuerkennen. „Eine manipulierte Wahl, weiterkämpfen!“, schrieb Trump auf Twitter; der Supreme Court habe ihn im Stich gelassen. Der Kurznachrichtendienst markierte zwei Nachrichten Trumps, in denen von Wahlbetrug die Rede ist, als umstritten.

Bidens Vereidigung am 20. Januar ist ausgemachte Sache. Der Klage aus Texas waren keine realistischen Chancen eingeräumt worden. Das gleiche gilt für Trumps anhaltende Bemühungen, das Ergebnis doch noch zu kippen. Trump behauptet, durch massiven Betrug des Biden-Lagers um den Sieg gebracht worden zu sein. Überzeugende Belege dafür legten weder er noch seine Anwälte vor. Das Trump-Lager hat bislang mehr als 50 juristische Niederlagen kassiert, lässt von dem Kampf aber dennoch nicht ab. In keinem einzigen Bundesstaat konnten die Befürworter des Präsidenten das Ergebnis der Wahl vom 3. November ändern.

Trump hatte am Freitag noch vor der Entscheidung des Supreme Court versucht, den Druck auf die neun Richter am Obersten Gericht zu erhöhen. Auf Twitter schrieb der Präsident: „Wenn der Supreme Court große Weisheit und Mut zeigt, wird das amerikanische Volk den vielleicht wichtigsten Fall der Geschichte gewinnen, und unser Wahlprozess wird wieder respektiert werden!“

Trump hatte den Einstieg in das von Texas angestrebte Verfahren beantragt und unter anderem argumentiert, er müsse gar nicht nachweisen, dass es Betrug gegeben habe. Es sei nur notwendig, aufzuzeigen, dass das Verfahren von Vorgaben örtlicher Parlamente abgewichen sei. Zudem behaupten die Anwälte des Trump-Lagers, dass durch die angeblichen Unregelmäßigkeiten in einzelnen Bundesstaaten Belege für den Betrug vernichtet worden seien, so dass dieser gar nicht mehr nachweisbar sei.

Paxton hatte am Montag beim Supreme Court Klage gegen Pennsylvania, Georgia, Wisconsin und Michigan eingereicht. Er behauptete, dass dort im Zuge der Wahl die Verfassung verletzt worden sei. Deswegen dürften die dortigen Ergebnisse – die allesamt Biden als Sieger sehen – nicht berücksichtigt werden. Neben Trump hatten sich hinter Paxtons Klage republikanische Justizminister von 17 Bundesstaaten sowie 126 republikanische Abgeordnete aus dem US-Repräsentantenhaus gestellt. Dagegen argumentierten 22 andere Bundesstaaten und US-Territorien. Die verklagten Bundesstaaten wiesen den Vorstoß als Missbrauch des Rechtssystems zurück.

Paxton begründete seine Klage unter anderem damit, dass Wähler nicht gleich behandelt worden seien und Entscheidungen zur Organisation der Abstimmung nicht Parlamente der Bundesstaaten getroffen hätten, wie dies die Verfassung vorschreibe. Die Klage enthielt auch die Behauptung, die Wahrscheinlichkeit eines Wahlsiegs Bidens in den vier Bundesstaaten liege bei 1 zu 1.000.000.000.000.000.

Der Chef der Republikaner in Texas, Allen West, brachte nach der Entscheidung des Supreme Court eine Abspaltung von Bundesstaaten aus den USA ins Spiel. West sprach von einem Präzedenzfall, „der besagt, dass Staaten die US-Verfassung verletzen können und nicht zur Rechenschaft gezogen werden“, wie es in einer Mitteilung hieß. „Vielleicht sollten sich gesetzestreue Staaten zusammenschließen und eine Staaten-Union bilden, die sich an die Verfassung halten werden.“

Die zuständigen US-Behörden hatten die Wahl zur sichersten jemals in den Vereinigten Staaten erklärt. Zuletzt hatte auch US-Justizminister William Barr – ein Trump-Vertrauter – gesagt, dass es keine Beweise für Betrug in einem Ausmaß gegeben habe, der das Ergebnis Wahl verändern könnte. Alle 50 Bundesstaaten und der Hauptstadtbezirk Washington haben ihre Ergebnisse bereits zertifiziert.

Die Ergebnisse aus den einzelnen Bundesstaaten sind der Schlüssel zum Sieg bei der Präsidentenwahl. Der US-Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von 538 Wahlleuten, die normalerweise gemäß dem Ergebnis in ihren jeweiligen Bundesstaaten abstimmen. Für den Sieg sind 270 Stimmen erforderlich. Biden brachte nach den Ergebnissen 306 Wahlleute hinter sich. Die Stimmabgabe der Wahlleute in den Bundesstaaten ist für Montag angesetzt. Am 6. Januar soll das Ergebnis im Kongress in Washington offiziell verlesen werden. Am 20. Januar soll Biden als Trumps Nachfolger vereidigt werden.

Der Supreme Court hatte erst am vergangenen Dienstag einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung zurückgewiesen, mit der das Trump-Lager das Wahlergebnis in Pennsylvania kippen wollte. Trumps Anwälte hatten danach erklärt, dass die wirklich entscheidenden Termine erst am 6. Januar und am 20. Januar bevorstünden. Kritiker sehen hinter Trumps Weigerung, seine Niederlage anzuerkennen, den Versuch, weiter Spenden von Unterstützern einzusammeln.

In Pennsylvania, Georgia, Michigan und Wisconsin ging es zusammen um 62 Wahlleute-Stimmen. Paxton wollte erreichen, dass in diesen Bundesstaaten die Wahlleute entweder von den örtlichen Parlamenten beauftragt oder gar nicht erst ernannt werden. Zusätzlich zur Klage beantragte der Texaner beim Obersten Gericht eine einstweilige Verfügung, um alle Aktivitäten rund um die Wahlleute in den vier Bundesstaaten sofort stoppen zu lassen.

Trump hatte nach dem Tod der liberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg im September Druck gemacht, den Sitz am Supreme Court noch vor der Wahl am Obersten Gericht schnell mit der Konservativen Juristin Amy Coney Barrett zu besetzen. Er verwies dabei auch ausdrücklich auf möglichen Streit um den Wahlausgang. Die Konservativen dominieren im Gericht nun mit einer Mehrheit von sechs zu drei Stimmen. Allerdings wurden die bisherigen Klagen des Trump-Lagers gleichermaßen von Richtern abgewiesen, egal ob sie von demokratischen oder republikanischen Präsidenten nominiert worden waren.

G.B.
12. Dezember 2020 - 21.59

Für die republikanische Mehrheit in der Supreme Court gibt es keinen Grund die Klage Texas in Betracht zu ziehen , da nur die Wahlmänner den Endsieger festlegen werden. . Wohlwissend , was die Medien verschweigen , dass letztere ihre Entscheidung in Anbetracht u.a.m. der Wahlfälschungen bereits getroffen haben. Die Demokraten unter ihnen sind sowieso gezwungen der restlichen Welt Amerika als Vorbild für Freiheit und Gerechtigkeit zu erhalten. Trump wird in den kommenden Jahren den demokratischen Stall endgültig ausmisten und manche Zelle wird sich in ein vergittertes Hôtelzimmer für frühere Politmafiosi verwandeln......

J-Marc Calderoni
12. Dezember 2020 - 17.51

jmc Majo dann. Kee Geréngeren wéi de russesche President Putin sot emol: Ech zerstéiren d‘USA. Wéi ët schéngt, huët hiën dank séngem dämleche Vasall am Wäissen Haus jhiddefalls Grouss Chancen, säin Ziil ze erreechen. Nëtt nëmmen am Texas ruffen onverantwortlech Politiker zur Sezessioun an domadder onverhuëhl zum Biërjherkrich op. Op mannst laangjäehrejhe Prisong wéinst Steierhannerzéiung, Korruptioun an nëtt zuläscht Landesverrot waart laut dem Ex-FBI-Direkter Robert Mueller op den Trump, wann ët deem nëtt geléngt, genuch Biden-Walmänner op séng Säit ze zéien. A Saache Bestiëchung huët e jo genuch Erfahrung an engem Faschist as ees alles zouzetrauen. D‘Zäit bis de 6. Januar as nach laang a bis dohin wäert deen dommste Präsident vun allen Zäiten (an d‘States hun der jo awer genuch vun däer Zort) eis nach esou munncher Dag op de Wecker gon.

de spëtzbouf
12. Dezember 2020 - 17.46

Wat wëll ee maachen, dee Mann huet Stréi um, a Beton am Kapp! :)