Nach MachtübernahmeTaliban verkünden Geschlechtertrennung an Afghanistans Universitäten

Nach Machtübernahme / Taliban verkünden Geschlechtertrennung an Afghanistans Universitäten
In schwarze Burkas gehüllte Frauen sitzen in einem Hörsaal der Universität in Kabul und halten dabei Fahnen der Taliban in den Händen. Bei einer Demonstration zogen dutzende Frauen über das Gelände der Universität, wo sie ihre Unterstützung für die Regierung der militant-islamistischen Taliban vermittelten. Foto: AP/dpa/Felipe Dana

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Schritt für Schritt verkünden die neuen Machthaber in Kabul Regeln für ihr islamisches Emirat. Gleichzeitig hungern Millionen. Ihre humanitäre Hilfe will die Staatengemeinschaft nun an Bedingungen knüpfen.

An Afghanistans Universitäten wird es nach einer Ankündigung der neuen Machthaber von den Taliban künftig nur noch getrennten Unterricht für Frauen und Männer geben. „Die Koedukation steht im Widerspruch zu den Grundsätzen des Islam sowie zu den nationalen Werten, Sitten und Gebräuchen“, sagte der amtierende Minister für höhere Bildung, Abdul Baghi Hakkani, am Sonntag in Kabul. Die militant-islamistischen Taliban hatten Mitte August in Afghanistan wieder die Macht übernommen.

Auch auf den Geländen der Universitäten solle es künftig eine Trennung nach Geschlechtern geben, kündigte Hakkani an. Falls dies nicht möglich sei, sollen Hochschulen zunächst abwechselnde Unterrichtszeiten einrichten oder eine Trennung in den Klassenräumen sicherstellen. Für Studentinnen wollen die Taliban Dozentinnen einstellen – aber auch Männer sollen Frauen unterrichten dürfen, solange der Unterricht nach den Regeln der Scharia erfolgt. Dazu zählten auch islamische Kleidungsvorschriften, so der Minister.

In Afghanistan hatten die Islamisten bereits während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 mit einer extrem strikten Auslegung des islamischen Rechts regiert. Frauen und Mädchen hatten damals kaum Rechte. 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September sind die Taliban nun wieder an der Macht, nachdem sie das Land innerhalb weniger Wochen erobert hatten.

Am Montag will die internationale Staatengemeinschaft in Genf zu einer Geberkonferenz zusammenkommen. Viele Staaten haben bereits angekündigt, humanitäre Hilfe an Bedingungen zu knüpfen. Viele Millionen Menschen in Afghanistan sind nach vier Jahrzehnten Krieg und Konflikt auf Hilfe angewiesen.

jean-pierre goelff
13. September 2021 - 13.56

....an wiën haat do gesot d'Taliban wiren ewell fein Jongen?Ah,ech haat nit gudd nogelauschtert!Mee,virun villen Joër,do soutzen och bei eis,an der Mass,d'Meedercher an d'Fraën op enger Seit,an d'Jongen an d'Männer op der aanerer Seit an der Kiirch.Daat ass schon laang hiër,do ass den Paschtouër och nach um Priëdigstull iwwert den Stern hiërgefall......

Wieder Mann
13. September 2021 - 13.08

@Jones: Ass dat net d‘Haltung vun den Kolonialhäeren /fraaen aneren Läenner hir Kultur, Politik , hir Liewensweis opzedrécken? Maachen mir net do den selwechten Feeler ennert dem Fäendel vun Humanismus, Demokratie onsen Wellen duerech zesetzen?

JOnes Ginette
13. September 2021 - 12.29

Fraerechter sinn Menscherechter. Elo gëllt et den Taliban ze verstoen ze ginn, wéi eescht et ass mat den internationalen Texter a Konventionen. Zougang zu Bildung, Gesondheet, onofhängeg vum Geschlecht, steet iwwert der Scharia.

Wieder Mann
12. September 2021 - 18.59

Zu meiner Schulzeit, ob Schulhof ,Klassensäle ,waren Jungen , Mädchen auch schön getrennt und kein Mensch hat sich aufgeregt , diesen Umstand einer Diskussion für würdig gefunden.