Schwedischer Staatsanwalt fordert sechs Monate Gefängnis für Rapper Asap Rocky

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Im Verfahren gegen den US-Rapper Asap Rocky will der Staatsanwalt die Angeklagten hinter Gitter sehen. Er glaubt nicht, dass die drei Amerikaner ihr Opfer aus Notwehr verprügelten. Die Verteidiger schlagen gemeinnützige Arbeit vor.

Im Gerichtsverfahren gegen den US-Rapper Asap Rocky und zwei seiner Begleiter vor dem Bezirksgericht Stockholm hat die Staatsanwaltschaft am Freitag eine Verurteilung wegen Körperverletzung gefordert. Die drei Angeklagten sollten für sechs Monate ins Gefängnis. Sie hätten zusammen und im Einvernehmen miteinander das Opfer zusammengeschlagen, sagte der Ankläger in seinem Plädoyer, wie das schwedische Fernsehen SVT in einem Live-Blog berichtete. Asap Rocky, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, solle härter als die anderen beiden bestraft werden.

Der US-Amerikaner hatte zuvor zugegeben, Ende Juni im Stockholmer Zentrum einen 19-Jährigen einige Meter weit geschleudert und anschließend getreten und geschlagen zu haben. Er habe aus Notwehr gehandelt, hatte er vor Gericht gesagt. Der Staatsanwalt folgte der Erklärung nicht. Der Wurf sei völlig außer Kontrolle gewesen. Asap Rocky habe nicht wissen können, welche Folgen das für das Opfer haben würde.

Wurden Flaschen zur Waffe?

Das Opfer, ein 19-jährige Afghane, hatte mehreren Aussagen zufolge die Gruppe um den Rapper über längere Zeit verfolgt und sich mit dem Leibwächter gestritten. Zwei Frauen, die am Freitag als Zeugen aussagten, bestätigten, dass die US-Amerikaner den 19-Jährigen mehrfach aufforderten, sie in Ruhe zu lassen. Doch der Mann habe sich geweigert. Am Ende kam es zu einer Schlägerei, bei der er zu Boden geworfen und von mehreren Schlägen und Tritten getroffen wurde.

Ob bei dem Handgemenge Glasscherben oder Flaschen zum Einsatz kamen, wurde zur entscheidenden Frage in dem Verfahren. Das Opfer hatte ausgesagt, mit Glasscherben verletzt worden zu sein. An seinem Arm befanden sich Schnittwunden. Zwei Frauen, die bei der Auseinandersetzung anwesend waren, berichteten, dass jemand aus dem Gefolge des Rappers eine Glasflasche in der Hand hatte, sie sahen aber nicht, dass damit geschlagen wurde. Die drei Angeklagten gaben an, die Flaschen nur aus dem Weg geräumt zu haben, damit die anderen sie nicht nehmen konnten.

Medieninteresse wegen Trump

Der Leibwächter, der eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzung spielte, war nicht angeklagt, sagte aber schließlich als Zeuge aus. Auch er beschrieb den 19-Jährigen als aggressiv. Er habe den Eindruck gehabt, dass der junge Mann unter Drogen stand. Er empfand den Mann als Bedrohung und habe versucht, Asap Rocky vor ihm zu schützen, sagte er. „Er hatte etwas in der Hand. Ich wusste nicht, was es war.“

Als der 19-Jährige wiederholt auf ihn zukam, sei er schließlich von Asap Rocky gepackt und weggeschleudert worden, erzählte der Leibwächter. Die Angeklagten hätten auf ihn eingeschlagen und – getreten, bis er die Kämpfenden auseinandertrieb. „Rocky wollte mich verteidigen.“ Die Verteidiger der Angeklagten sollten im Laufe des Freitagnachmittags ihre Schlussplädoyers halten. Zuvor hatten sie die Männer gefragt, ob sie bereit wären, gemeinnützige Arbeit zu leisten.

Der Fall hatte ein enormes Medieninteresse geweckt, nachdem sich US-Präsident Donald Trump für die Freilassung des Rappers eingesetzt hatte. Zur Beobachtung des dreitägigen Verfahrens hatte er einen Experten für Geiselnahmen nach Stockholm geschickt.

Reuter
3. August 2019 - 0.34

Er ist schon raus und ab nach Amerika. In ein paar Wochen wird er dann verurteilt und kehrt aber nicht nach Schweden zurück. Alles Augenwischerei. Schließlich will Volvo noch Autos in Amerika verkaufen.