Corona-Teststation bei Trier / Probleme bei Erfassung von Reiserückkehrern

Urlaubsrückkehrer vor der Teststation an der A64 (Parkplatz Markusberg) bei Trier
An der Corona-Teststation für Reiserückkehrer am Trierer Markusberg gibt es „Verbesserungsbedarf“. Die Behörden werden mit „von Hand ausgefüllten Karten“ überschüttet. Bis jetzt wurden am Markusberg 7.000 Menschen getestet.
Bei der Erfassung von Reiserückkehrern in der Corona-Teststation an der Autobahn bei Trier gibt es nach Angaben des dortigen Gesundheitsamtes noch großen Verbesserungsbedarf. „Wir werden im Moment überschüttet mit von Hand ausgefüllten Karten“, berichtete der Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Trier-Saarburg, Harald Michels, am Freitag vor der Enquete-Kommission des Landtags. Es sei dringend erforderlich, die Daten der untersuchten Rückkehrer von Anfang bis Ende elektronisch zu verarbeiten. Bisher seien an dem Parkplatz Markusberg an der Autobahn 64 von Luxemburg nach Trier etwa 7.000 Personen getestet worden.
Das Land hatte Anfang August als Ergänzung bestehender Einrichtungen vier Teststationen für Reiserückkehrer eingerichtet. Für Heimkehrer aus Risikogebieten ist der Test Pflicht, sie müssen sich bis zum Ergebnis in Quarantäne begeben. Weitere Stationen befinden sich am Flughafen Hahn, an der belgischen Grenze (Bitburg) sowie an der französischen Grenze (Landau).
Zwei Drittel der positiv Getesteten sind Reiserückkehrer
Nach Angaben Michels‘ handelt es sich in seinem Landkreis bei etwa zwei Drittel der positiv Getesteten um Reiserückkehrer. Das verbliebene Drittel gehe auf Ansteckungen im familiären Umfeld zurück, sagte er in der Videokonferenz. In diesem Bereich müssten die Informationen verbessert werden. Probleme gebe es speziell mit Personen, die der deutschen Sprache nicht mächtig seien.
Der Mainzer Virologe Bodo Plachter hob die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln als aktuell wichtigstes Instrument zur Eindämmung der Pandemie hervor, da es mittelfristig keinen Impfstoff und auch kein Medikament geben werde. Die derzeit hohen Infektionszahlen hängen nach Plachters Ansicht auch damit zusammen, dass mehr getestet werde. „Wir sind – auch was die Krankenhausauslastung angeht – noch nicht in einer zweiten Welle“, sagte der Vizedirektor des Instituts für Virologie an der Mainzer Uniklinik. Allerdings sei zu beobachten, dass in der Bevölkerung die Aufmerksamkeit im Umgang mit der Infektionsgefahr nachlasse. Da müssten dann „an der einen oder anderen Stelle“ auch Sanktionen angewendet werden, empfahl er den Behörden.
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