Seine Position habe er auch dem designierten US-Präsidenten Donald Trump bei einem Treffen vor eineinhalb Wochen deutlich gemacht, sagte Rutte. Trump plant offenbar, den 2022 von Russland begonnenen Krieg durch eine Mischung aus Diplomatie und militärischem Druck zu beenden. Details aus seinem Gespräch mit dem Republikaner wollte Rutte allerdings nicht verraten.
„Was auf keinen Fall passieren darf, ist, dass Kim Jong Un, Xi Jinping und andere sich (nach einer Waffenruhe, die Red.) High Five geben“, betonte der Niederländer, der den Norweger Jens Stoltenberg abgelöst hat. Außerdem müsse die Ukraine das letzte Wort behalten und Vorteile aus einer Einigung ziehen. „Wenn wir irgendwann zu einem Ukraine-Deal kommen, muss es ein guter Deal sein.“
Das dürfte jedoch sehr schwierig werden. Zu einem guten Deal gehört aus ukrainischer Sicht nämlich auch der Beitritt zur NATO. Die Einladung solle noch in dieser Woche erfolgen, hieß es in Kiew. Zumindest die freien, nicht von Russland besetzen Teile der Ukraine müssten der NATO beitreten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Sender Sky News.
Generalsekretär Rutte ging auf diese Forderungen jedoch nicht direkt ein. Die Alliierten seien sich einig, dass das Tor für einen NATO-Beitritt offen stehe, sagte er. Derzeit gehe es jedoch vor allem darum, die Ukraine mit Blick auf mögliche Gespräche zu stärken. Sollte es zu einer Friedensvereinbarung kommen, könnten bilaterale Sicherheitsabkommen als „Brücke“ dienen, so Rutte.
Die Front bewegt sich westwärts
Gegen einen schnellen NATO-Beitritt haben sich die USA und andere Staaten ausgesprochen. Andernfalls könne die NATO direkt in den Krieg mit Russland verwickelt werden, so die Befürchtung. Wenig überraschend sagt auch Moskau dazu Nein. „Eine solche mögliche Entscheidung ist inakzeptabel, weil sie für uns eine Bedrohung darstellt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
An dem Treffen nahm auch die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil. Sie war an ihrem ersten Arbeitstag am Sonntag nach Kiew gereist und hatte dort europäische Unterstützung bis zum „Sieg“ versprochen. Von einem militärischen Durchbruch war bei der NATO allerdings keine Rede. „Die Front bewegt sich nicht ostwärts“, warnte Rutte. „Sie bewegt sich langsam westwärts“ – die Ukraine ist in der Defensive.
De Maart
Wird die NATO auch das selbe Spiel für Georgien und Rumänien inszenieren?
Die Ukraine gehört nicht in die NATO, weil sonst ganz Europa im Kriegszustand ist.