/ Italien: Mann sperrt Frau zehn Jahre in Verlies
Ein 52-Jähriger hat eine Frau zehn Jahre lang in einem Haus im italienischen Dorf Gizzeria eingesperrt und misshandelt. Dies berichtet die italienische Zeitung „Il Quotidiano“.
Im Alter von 19 Jahren sei die Frau nach Süditalien gekommen, um die damalige Partnerin des Mannes zu pflegen. Es gibt unterschiedliche Meldungen, andere Medien berichten, es habe sich um den Vater des Peinigers gehandelt.
Nach dem Tod der oder des Betagten sperrte der Mann die junge Frau in ein dunkles Verlies, schlug und vergewaltigte sie täglich, wie es in den Berichten weiter heißt. Manche schwere Verletzungen habe er mithilfe seiner Angelausrüstung zugenäht. Während ihrer Gefangenschaft brachte die junge Frau zwei Kinder zur Welt: Ein heute dreijähriges Mädchen und ein neunjähriger Junge.
Faceva vivere il figlio di 9 anni e la figlioletta di 3 in una baracca fatiscente e teneva la compagna in uno stato di schiavitù. Fermato dal #Carabinieri della Compagnia di #LameziaTerme #possiamoaiutarvi pic.twitter.com/HwxcNbZpmd
— Arma dei Carabinieri (@_Carabinieri_) 22. November 2017
Insekten und Abfall
Aufgeflogen ist der 52-jährige Vater, als er mit dem Sohn in eine Verkehrskontrolle geriet. Sein Wagen befand sich offenbar in sehr schlechtem Zustand. Das Verhalten der beiden Fahrzeuginsassen und das heruntergekommene Aussehen des Jungen erschien den Polizisten auffällig. Sie wollten sich ein genaueres Bild machen.
Bei einer Hausdurchsuchung entdeckte die Polizei die prekäre Wohnsituation der Familie: Überall lagen von Insekten befallene abgelaufene Lebensmittel, es gab keine Beleuchtung oder sanitäre Anlagen, dafür umso mehr Mäuse und haufenweise Abfall. Der Gestank sei derart intensiv gewesen, dass die Beamten Atemmasken tragen mussten. Die Durchsuchung führte sie auch zu der eingesperrten Frau. Sie wurde mit den beiden Kindern ins Spital gebracht.
Keine sozialen Kontakte
Die Ermittlungen ergaben, dass es es der Rumänin nie gestattet war, soziale Kontakte zu pflegen und sie habe sich über ein Jahr lang nicht waschen dürfen. Sie wurde offenbar auch während ihrer Schwangerschaft geschlagen. Viele der Brutalitäten sollen vor den Augen beiden Kinder stattgefunden haben. Der Mann habe den Sohn angeblich sogar gezwungen, der Mutter Gewalt anzutun.
Der 52-Jährige muss sich derzeit für seine Taten vor Gericht verantworten. Er bestreitet jegliche Vorwürfe und machte deutlich, seine Frau niemals sexuell missbraucht oder in ihrer Freiheit eingeschränkt zu haben, wie „Il Quotidiano“ weiter schreibt. Auch die Kinder habe er nach eigenen Angaben niemals misshandelt.
kaf/red
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