Corona / Kritik an deutscher Reisewarnung für Südfrankreich, riesige Verluste befürchtet

Die Promenade des Anglais in Nice: Wenn sich Deutsche jetzt noch hier küssen wollen, müssen sie nach der Rückreise zum Test (Foto: AFP/Anne-Christine Poujoulat)
Nachdem die deutsche Reisewarnung für Paris und die Mittelmeergegend am Dienstagabend ausgesprochen wurde, ließ die Kritik gestern nicht lange auf sich warten. Das sei „heftig“ und „ungerecht“, heißt es aus Frankreich.
An der deutschen Reisewarnung für Südfrankreich gibt es Kritik: Der Tourismusverband der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur bezeichnete die deutsche Reisewarnung für das Gebiet gestern als „heftig“ und „ungerecht“. Nach Deutschland stufte auch Belgien die französische Hauptstadt Paris als Risikogebiet ein.
Der Chef des südfranzösischen Tourismusverbands, François de Canson, rügte die Reisewarnung: „Wir kommen sehr schlecht mit dieser Situation klar, denn im September wird unsere Region am stärksten von deutschen Kunden frequentiert“, betonte er. Die Deutschen stünden im Jahr für rund fünf Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen und in Hotels.
Das Robert-Koch-Institut hatte die südfranzösische Region sowie den Großraum um Paris am Montag zu Risikogebieten erklärt, die Bundesregierung sprach daraufhin eine Reisewarnung aus. Die Zahl der Neuinfektionen war in diesen Gebieten über die Marke von 50 je 100.000 Einwohner gestiegen.
Belgien erklärte Paris nun seinerseits zur „roten Zone“. Damit müssen sich Rückkehrer testen lassen und einer Quarantäne unterwerfen, wie das Außenministerium in Brüssel mitteilte. In Deutschland müssen sich Rückkehrer aus den Risikogebieten bereits jetzt verpflichtend auf das neuartige Coronavirus testen lassen, sofern sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich für 14 Tage in Selbstisolation begeben.
Masken für Marseille
Angesichts der gestiegenen Corona-Infektionszahlen kündigten die französischen Behörden verschärfte Maßnahmen an. Im gesamten Stadtgebiet der besonders betroffenen Hafenstadt Marseille gilt nun eine Maskenpflicht, auch im Freien. Zudem müssen Bars und Restaurants im umliegenden Verwaltungsbezirk Bouches-du-Rhône bereits um 23.00 Uhr schließen. Ähnliches könnte auch in Paris in den kommenden Tagen angeordnet werden, wie ein Regierungssprecher sagte.
Kommende Woche tritt zudem in ganz Frankreich eine Maskenpflicht in Unternehmen und den meisten Schulen in Kraft. Premierminister Jean Castex sagte im Radiosender France Inter, als „Hypothese“ seien notfalls auch örtliche Lockdowns für Risikogebiete wie Paris oder Marseille denkbar. Die Regierung werde jedoch alles tun, um eine Verschärfung der Lage zu vermeiden.
In Frankreich wurden zuletzt mehr als 3.300 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, mehr als doppelt so viele wie in Deutschland. Nach Angaben des französischen Premiers Castex hat sich die Zahl der Fälle innerhalb von weniger Wochen verdreifacht. Mit mehr als 30.540 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder in der EU.
Der Anstieg der Zahlen lässt sich wie in Deutschland zum Teil mit einer deutlichen Zunahme der Corona-Tests erklären, denn viele Urlaubs-Rückkehrer wollen Gewissheit. Die französische Regierung macht zudem das nachlassende Risikobewusstsein gerade junger Leute verantwortlich. Unter ihnen breitet sich das neuartige Coronavirus derzeit besonders stark aus. Rund 80 Prozent der positiv Getesteten haben aber laut den Gesundheitsbehörden keine Symptome. (AFP)
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Und wenn man beim Küssen eine Maske anzieht? In Deutschland ist die Corona-Hysterie wohl am deutlichsten,das hat mit der deutschen Gründlichkeit zu tun. Habe die letzten Tage jedenfalls viele deutsche Nummernschilder erkennen können,zwischen Holländern und Belgiern,ja es waren sogar einige französische dabei.
@HTK – Wer von „Corona-Hysterie“ redet, macht sich schnell verdächtig, ein Verharmloser oder gar Leugner zu sein.
Tatsächlich waren in Deutschland, so viel ich weiß, die Einschränkungen zu keiner Zeit so strikt wie in Luxemburg, Belgien, Frankreich oder Italien . Das zeugt nicht unbedingt von „Hysterie“.
Vielleicht sind in Deutschland einfach die eingangs erwähnten Leugner und Verharmloser lauter. Da haben sich Impfgegner, Verschwörungsfanatiker, Esoteriker und die üblichen Rechtsextremisten zusammengefunden und machen eine Menge Lärm.
@Grenzgegner,
da sie sich so bennen ist,ohne das Virus zu verharmlosen,die Schließung der Innereuropäischen Grenzen ein Beispiel für die Hysterie die ich meine. Zwei Monate Lockdown ohne zu wissen worum es eigentlich geht,oder zu sagen „WIr sind im Krieg“ sind noch solche Beispiele von Hysterie die unserer Sache nichts gebracht haben. Es stand von Anfang an fest wie das Virus sich verbreitet und man hätte mit den drei goldenen Regeln beginnen sollen und,ganz wichtig,die Risikogruppen schützen müssen.Dort kommen die hohen Sterberaten nämlich her.Derweil haben wir uns etwas beruhigt und die Statistik zeigt eine kontinuierliche Durchinfektion (langsam aber sicher)der Gesellschaft während die Sterberate sich kaum noch bewegt. Das ist ein Zeichen zur Ermutigung und nicht zur Streuung von Angst. Der Lockdownschaden ist allerdings angerichtet und hätte diese Dimensionen nicht erreichen müssen.Warten wir also auf den Impfstoff und sind wir gespannt wer sich dann nicht impfen lässt.