Mittwoch12. November 2025

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Nach Ermutigung von TrumpKreml: Ukraine kann keine Gebiete zurückerobern

Nach Ermutigung von Trump / Kreml: Ukraine kann keine Gebiete zurückerobern
US-Präsident Donald Trump hat eine Kehrtwende hingelegt und scheint jetzt wieder den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu unterstützen. Mal abwarten … Foto: Getty Images via AFP

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Nach der demonstrativen Ermutigung von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine beharrt Russland auf seinem Angriffskurs und hält eine Rückeroberung von Gebieten durch die ukrainische Armee für unmöglich.

„Die Idee, dass die Ukraine etwas zurückerobern kann, ist aus unserer Sicht falsch“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Trump hatte die Auffassung geäußert, die Ukraine könne mithilfe der Europäer das gesamte von russischen Streitkräften besetzte Gebiet zurückerobern und vielleicht noch mehr. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der am Mittwoch bei der UN-Generaldebatte in New York spricht, begrüßte dies als „große Kehrtwende“.

Moskau habe „keine Alternative“, als seine 2022 begonnene Militäroffensive in der Ukraine fortzusetzen, sagte Kreml-Sprecher Peskow dem russischen Sender RBC am Morgen. Die Offensive werde fortgesetzt, um „unsere Interessen zu wahren und die Ziele zu erreichen“, die Kreml-Chef Wladimir Putin festgelegt habe. Die von Trump angestrebte Annäherung zwischen Washington und Moskau habe bisher nur ein „Ergebnis nahe null“ gebracht. „Dieser Prozess verläuft schleppend, sehr schleppend“, sagte Peskow mit Blick auf die diplomatischen Bemühungen der vergangenen Monate.

Peskow wies auch die von Trump geäußerte Ansicht scharf zurück, dass Russland nur ein „Papiertiger“ und wirtschaftlich in Not sei. „Russland wird eher mit einem Bären assoziiert. Und Papierbären gibt es nicht. Russland ist ein echter Bär“, sagte der Kreml-Sprecher dazu. „Russland bewahrt seine makroökonomische Stabilität“, sagte Peskow weiter und räumte aber ein: „Ja, Russland erlebt Spannungen und Probleme in verschiedenen Wirtschaftsbereichen.“ Doch die wirtschaftliche Gesamtlage sei stabil.

Trump: Russische Kampfjets abschießen

Bei einem Treffen mit Selenskyj am Rande der UN-Vollversammlung in New York am Dienstag hatte sich Trump zur Lage in der Ukraine geäußert und die ukrainische Armee gelobt: Er habe „großen Respekt vor dem Kampf der Ukraine. Das ist wirklich beeindruckend.“ In seinem Onlinedienst Truth Social schrieb er später: „Ich denke, dass die Ukraine mit der Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und die gesamte Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzugewinnen.“ Die Ukraine könne vielleicht sogar „noch weiter gehen“, fügte er hinzu. Früher hatte der US-Präsident wiederholt argumentiert, die Ukraine müsse Territorium an Russland abgeben, um den Krieg zu beenden.

Trump hatte sich zudem zu NATO-Luftraumverletzungen durch mutmaßlich russische Militärflugzeuge und Drohnen geäußert. In einem solchen Fall befürworte er grundsätzlich einen Abschuss russischer Kampfjets, sagte Trump auf Nachfrage eines Reporters.

Der Kreml bezeichnete am Mittwoch erneut die Anschuldigungen, Russland habe den NATO-Luftraum mit Drohnen und Kampfjets verletzt, als „übertriebene Hysterie“ und wies diese als „unbegründet“ zurück. „Die russische Militärluftfahrt hält sich an alle Flugregeln und Vorschriften und befolgt sie strikt“, erklärte Peskow.

In den vergangenen Tagen hatten die NATO-Länder Estland, Polen und Rumänien das Eindringen russischer Militärflugzeuge und Drohnen in ihren Luftraum gemeldet. Im estnischen Luftraum hielten sich am vergangenen Freitag laut Behördenangaben drei russische Kampfflugzeuge zwölf Minuten auf, bevor sie von F-35-Jets der italienischen Luftwaffe abgefangen wurden. Die NATO warnte Russland erneut davor, die „eskalierend“ wirkenden Luftraumverletzungen fortzusetzen.

Angriff auf Energieanlagen

In der Nacht zum Dienstag hatte es Drohnen-Vorfälle an den Flughäfen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und der norwegischen Hauptstadt Oslo gegeben, was jeweils zur Unterbrechung des Flugverkehrs führte. Wer dahinter steckte, blieb zunächst offen. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sprach vom „bislang schwersten Angriff auf die kritische Infrastruktur Dänemarks“.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 wurden zehntausende Menschen getötet. Weite Teile der Ost- und Südukraine wurden zerstört und Millionen Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. Die russischen Streitkräfte kontrollieren derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums, darunter die bereits 2014 durch Russland annektierte Halbinsel Krim.

Die Ukraine hatte zuletzt ihre Angriffe auf Energieanlagen in Russland verstärkt. In der Nacht zu Mittwoch griff sie eine Ölraffinerie in der zentralrussischen Region Baschkortostan an, wobei ein großes Feuer ausbrach. Zudem wurden in der russischen Hafenstadt Noworossijsk östlich der Krim zwei Menschen durch ukrainische Drohnen getötet.

Die diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges liefen bislang ins Leere. Trump hatte im Wahlkampf zwar erklärt, er werde den Konflikt in der Ukraine nach seiner Rückkehr ins Amt rasch beenden. Zuletzt äußerte sich der US-Präsident aber wiederholt enttäuscht über das Verhalten Putins, den er Mitte August zu einem Gipfel im US-Bundesstaat Alaska getroffen hatte.

Russen sollen mehr für Putins Krieg zahlen

Angesichts massiv gestiegener Staatsausgaben plant Russland eine Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung seiner Militärausgaben. Wie das Finanzministerium in Moskau am Mittwoch mitteilte, soll die Steuer ab dem kommenden Jahr von 20 auf 22 Prozent erhöht werden. Dies sei nötig, „um vor allem Verteidigung und Sicherheit zu finanzieren“. Der russische Staat hat seine Ausgaben seit dem Beginn der Militäroffensive gegen die Ukraine im Februar 2022 um 75 Prozent erhöht. Das Staatsdefizit betrug in den ersten acht Monaten des Jahres bereits umgerechnet rund 43 Milliarden Euro. Das ist dreimal so viel wie im Vorjahr. Laut Berechnungen, die das Finanzministerium am Mittwoch veröffentlichte, wird für das kommende Jahr mit einem ähnlich hohen Defizit gerechnet. Durch die massiven Staatsausgaben stieg die Inflation in Russland zudem erheblich an. Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass Russland infolge der hohen Staatsausgaben nicht mehr in der Lage sein könnte, die Wirtschaft anzukurbeln. (AFP)

Kirk
25. September 2025 - 15.42

Den Trump ass en helle Bruder. D'Ukraine blut weider, Amerika liwert d'Waffen an Europa bezillt. Dat nennt ee MAGA :-((

JJ
25. September 2025 - 8.58

Wenn man soviel kehrtwendet wie Donald dann kann man schon mal die Orientierung verlieren.