MittelmeerHilfsorganisationen retten hunderte Flüchtlinge

Mittelmeer / Hilfsorganisationen retten hunderte Flüchtlinge
Helfer retten im Mittelmeer ein Kind aus einem Schlauchboot Foto: Flavio Gasperini/SOS Mediterranée/dpa

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Hilfsorganisationen haben am Wochenende hunderte Migranten in Seenot aus dem Mittelmeer gerettet. Allein über 400 wurden in der Nacht zu Sonntag von einem Holzboot in Sicherheit gebracht, wie die europäische Organisation SOS Méditerranée am Sonntag auf Twitter mitteilte. „Die ganze Nacht waren wir zusammen mit Sea-Watch und ResQship mit der kritischen Rettung von rund 400 Menschen aus einem großen Holzboot beschäftigt, das voll Wasser lief.“

Die Geretteten würden nun auf den Schiffen „Ocean Viking“ und „Sea-Watch 3“ betreut. Die nächtliche Rettungsaktion dauerte nach Angaben der deutschen Seenotrettungsorganisation Sea-Watch fünf Stunden. Bei einem weiteren Einsatz retteten die Helfer von Sea-Watch 26 weitere Menschen aus Seenot, wie die Organisation am gestrigen Sonntag auf Twitter mitteilte. „Wir haben jetzt insgesamt 250 Gäste an Bord, um die sich unsere Crew kümmert.“

Die „Ocean Viking“ brachte gestern 106 weitere Menschen aus einem Holzboot in Sicherheit, das in der maltesischen Rettungszone in Seenot geraten war, wie die deutsche Sektion von SOS Méditerranée auf Twitter mitteilte. „Der jüngste Überlebende ist erst drei Monate alt.“

Bereits 1.146 Migranten bei Überfahrt gestorben

Insgesamt stieg die Zahl der Geretteten an Bord der „Ocean Viking“ damit auf 555, da die Organisation bereits am Samstag bei mehreren Rettungseinsätzen Migranten an Bord genommen hatte. Bei vier Rettungsaktionen waren demnach insgesamt 196 Migranten vor der libyschen Küste gerettet worden. Darunter waren laut der Organisation mindestens zwei Schwangere und 33 Minderjährige, davon 22 unbegleitet.

Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration bereits mindestens 1.146 Migranten bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer gestorben. Nach offiziellen Zahlen waren es im vergangenen Jahr mehr als 1.200 Todesopfer. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. SOS Méditerranée gibt an, seit Februar 2016 mehr als 30.000 Menschen gerettet zu haben. (AFP)