Schülerartikel / Der Maulkorb der Diktatur
Im Rahmen unserer Serie zum Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai) haben Schüler im Tageblatt das Wort. Heute beschäftigen sich die Autoren mit dem Recht auf Meinungsfreiheit in Diktaturen.
Wer glaubt, dass Meinungsfreiheit ein selbstverständliches Recht für jeden sei, irrt sich gewaltig, denn in einer Diktatur wird Meinungsfreiheit weder toleriert noch akzeptiert, und wer diese Regeln nicht befolgt, lernt die Konsequenzen am eigenen Leib kennen.
Nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch zählen hierbei vor allem Nordkorea, Saudi-Arabien, Syrien, Somalia und Sudan zu den schlimmsten Diktaturen der Welt. Zu den unzähligen Menschenrechten, die die Diktatoren dieser fünf Länder mit den Füßen treten und ihrem Volk teilweise sogar verbieten, gehört das Recht auf Meinungsfreiheit, und somit auch die politische Meinungsäußerung.
Hierbei spricht man jedoch nicht alleine von dem Verbot auf das Mitbestimmungsrecht des Volkes bei der Wahl ihres neuen Diktators. Denn auch wer seinen Führer und dessen Handlung öffentlich infrage stellt, gegen Gesetze des Diktators protestiert oder gegen diese verstößt, muss mit harten Konsequenzen rechnen, die oft sogar bis zur Haft, Folter oder gar Hinrichtung führen.
Meinungsaustausch kann schlimme Folgen haben
Auch das Austauschen der eigenen – vor allem politischen – Meinung bringt schlimme Folgen mit sich. Dies musste ein junger Mann namens Raif Badawi am eigenen Leibe erfahren, als er am 7. Mai 2014 in Saudi-Arabien zu zehn Jahren Haft sowie 1.000 Stockhieben verurteilt wurde und eine Geldstrafe von umgerechnet 240.000 Euro erhielt, weil er eine Online-Plattform zum öffentlichen Meinungsaustausch gegründet hatte.
Auch in Syrien werden Menschen, die sich öffentlich gegen das System von Präsident Baschar al-Assad stellen, schnell mit den Folgen bekannt gemacht. Hierbei bekommt man zuerst eine Aufforderung zu einem „Gespräch“ mit dem Geheimdienst. Bringt dies jedoch den Bürger nicht zum Schweigen, folgt kurze Zeit später ein Reiseverbot. Letztendlich kann es sogar zu mehreren Jahren Haft kommen, während derer man wie ein Schwerverbrecher behandelt wird und man sich eine Zelle mit bis zu 40 Mitgefangenen – unter denen sich auch Vergewaltiger und Mörder befinden – teilen muss.
Im Vergleich zu Nordkorea unter Diktator Kim Jong-un erscheinen Syriens Bestrafungsmethoden jedoch fast harmlos, denn wenn man in Nordkorea auch nur die Handlung des Diktators analysiert, kann dies schon dazu führen, dass man ohne jeglichen Prozess sofort in eines der Internierungslager deportiert wird. In diesen Straflagern müssen die Insassen von morgens bis abends hart arbeiten, werden gefoltert, vergewaltigt und bei Fluchtversuchen sogar hingerichtet.
Für Menschen, die in einer Diktatur sicher überleben wollen, gilt also nur eine Regel: „Mund zu und durch.“
- Gute Zusammenarbeit mit offenen Fragen: CFL erklärt sich in Chamber-Kommission - 29. März 2024.
- Opposition kritisiert Mobilitätsplan 2035 - 29. März 2024.
- Rund 1.442 Revis-Empfänger werden pro Jahr sanktioniert - 29. März 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos