DänemarkDas Geständnis des U-Boot-Bauers: Peter Madsen und der bestialische Mord an junger Journalistin

Dänemark / Das Geständnis des U-Boot-Bauers: Peter Madsen und der bestialische Mord an junger Journalistin
Tatort U-Boot: Die UC3 Nautilus liegt eingewickelt im Hafengelände von Kopenhagen – Erbauer Madsen hat den Mord an der 30-jährigen Journalistin Kim Wall Jahre nach der Tat gestanden Foto: AFP/Mads Claus Rasmussen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilte dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen hat erstmals seine Schuld eingestanden.

Einen bestialischeren Mord als den an der jungen schwedischen Journalistin Kim Wall bei ihrer Reportagearbeit in einem U-Boot im August 2017 kann man sich kaum noch vorstellen. Stundenlang wurde sie im U-Boot unter Wasser festgebunden, gequält, auch sexuell, dann ermordet, schließlich in Einzelteile zerstückelt und mit schweren Gewichten versehen ins Meer geworfen. Ihr Kopf, der Torso und die Arme tauchten dennoch wieder auf.

Der für den Mord zu lebenslanger Haft verurteilte dänische Erfinder, U-Boot- und Raketenbauer Peter Madsen hat nun erstmals gestanden, dass er das Verbrechen begangen hat. Dies laut der dänischen Zeitung Ekstrabladet, der Ausschnitte aus der bald erscheinenden TV-Dokumentation „Heimliche Einspielungen mit Peter Madsen“ vorliegen. Über 20 Stunden hatte der Journalist Kristian Linnemann mit Madsen telefoniert und dabei heimlich aufgenommen. Letztendlich erlaubte der Aufmerksamkeit liebende Madsen dann, dass die Aufnahmen veröffentlicht werden.

Darin gibt Madsen den Mord endlich zu, auch wenn er keine Einzelheiten preisgibt. „Es ist mein Fehler, dass sie tot ist. Und es ist mein Fehler, weil ich das Verbrechen begangen habe. Alles ist meine Schuld“, zitiert Ekstrabladet Madsen aus dem ersten Abschnitt der TV-Doku.

Kaum Reue

Wirkliche Reue zeigt der Frauenmörder, der inzwischen aus dem Knast heraus eine seiner skurrilen Bewunderinnen geheiratet hat, dabei allerdings nicht. Normalerweise sei er keine gewalttätige Person, so Madsen. „Wenn ich jemandem etwas antue, dann nur mir selbst“, sagt er. Aber die Journalistin Kim Wall habe ihn provoziert. Sie habe beim Interview im U-Boot absichtlich „einige Gegenstände umgeschmissen“. Ob Madsen das so provoziert habe, dass es damit „endete, dass er sie totschlug“, fragte der Dokumentarfilmer. Madsen entgegnet darauf: „Ja, lautet die Antwort.“

Der damals verantwortliche dänische Mordermittler Kurt Kragh kommentierte das reuelose Geständnis Madsens so: „Er versucht dem Opfer Kim Wall selbst die Schuld zu geben. Und das ist ein klassischer Charakterzug für einen Mörder wie Peter Madsen, der deutliche psychopathische Züge trägt. Solche Leute übernehmen nie die Verantwortung für ihre Handlungen, egal wie schlimm sie sind“, sagt er der Zeitung. Immerhin gäbe es nun aber ein Geständnis.