LieferengpassBritischer Vizepremier: Straftäter könnten Lastwagen fahren, um Spritmangel zu entschärfen

Lieferengpass / Britischer Vizepremier: Straftäter könnten Lastwagen fahren, um Spritmangel zu entschärfen
Ein Mitarbeiter in Warnkleidung befüllt am Valero Manchester Terminal Kraftstofftankwagen. Im Vereinigten Königreich sind derzeit viele Tankstellen ohne Benzin. Hintergrund ist ein Mangel an Lastwagenfahrern. Foto: dpa/AP/Jon Super

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Im Kampf gegen einen akuten Mangel an Lastwagenfahrern in Großbritannien hat Vizepremierminister Dominic Raab einen ungewöhnlichen Vorschlag eingebracht. „Wir haben Gefangene und Straftäter bislang ehrenamtlich und unbezahlt arbeiten lassen“, sagte Raab – seit der kürzlichen Kabinettsumbildung Justizminister – der Zeitschrift Spectator. „Warum sollte man sie nicht, wenn es Engpässe gibt, bezahlte Arbeit machen lassen, wenn es einen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft hat?“

In Großbritannien fehlen derzeit Schätzungen zufolge mehr als 100.000 Fernfahrer. Das sorgt für große Probleme, vor allem an britischen Tankstellen. Weil nicht mehr ausreichend Tanklaster den Kraftstoff an Ort und Stelle bringen konnten, saßen in den vergangenen Tagen unzählige Tankstellen auf dem Trockenen. Auch Supermärkte hatten bereits Engpässe bei einigen Produkten.

Nachdem die britische Regierung die Bevölkerung aufgerufen hatte, keine Panikkäufe zu machen, verschlimmerte sich die Lage erst recht: Es kam zu langen Schlangen vor jenen Tankstellen, die noch Benzin und Diesel vorrätig hatten. Nun scheint das Kabinett aus seinen Fehlern gelernt zu haben. Die BBC berichtete am Donnerstag unter Berufung auf interne Dokumente, die Regierung habe Kommunen angewiesen, in Bezug auf Kraftstoff die Worte „Panik“ oder „Panikkäufe“ nicht in ihrer öffentlichen Kommunikation zu verwenden.

Außer Betrieb sind die Zapfsäulen an einer Tankstelle in Manchester
Außer Betrieb sind die Zapfsäulen an einer Tankstelle in Manchester Foto: dpa/AP/Jon Super
Am Eingang einer Tankstelle in London steht ein Schild, das auf den Mangel an Kraftstoff hinweist
Am Eingang einer Tankstelle in London steht ein Schild, das auf den Mangel an Kraftstoff hinweist Foto: dpa/AP/Frank Augstein

Grober J-P.
4. Oktober 2021 - 10.19

Schicksal, sagt mein Freund Gregory aus Manchester. Er hat jetzt seit Tagen ein neues Hobby, fährt mit dem Caddy zum nächsten Supermarkt, 5 Kilometer in 2 Stunden hat er geschafft, mit kaputter Hüfte. Nach dem Brexit hat sein Lieblingsladen um die Ecke dicht machen müssen, die 4 polnischen Helferinnen mussten leider zurück in die Heimat, kriegen kein Visum mehr. Das schlimmste an der Geschichte meint er, sein roter Burgunder kriegt er auch nicht mehr. Ich sollte ihm einen Kanister Diesel rüberschicken, Amazon würde immer noch liefern, habe nichts verstanden!?

Undine
1. Oktober 2021 - 22.35

"Nun scheint das Kabinett aus seinen Fehlern gelernt zu haben." Nein, das haben sie nicht und sie werden es auch niemals tun. Die sind unbelehrbar.

HATFIELD
30. September 2021 - 22.23

Luxemburg ist genauso hilflos und total Handlungsfähigkeit, wenn die Grenzgänger wegbleiben. Dann läuft in Lux gar nichts mehr. Abhängigkeit von und auf Kosten Anderer war noch nie gut.