Wer im Ausland auf der Autobahn geblitzt wird, tut das nicht selten mit einem Schulterzucken ab – die Behörden des betreffenden Landes finden einen doch ohnehin nicht. In Belgien ist damit nun Schluss: Ein besserer Austausch von Fahrzeugdaten zwischen den EU-Mitgliedstaaten hat es einfacher gemacht, ausländische Fahrer aufzuspüren, die sich auf belgischen Straßen strafbar machen. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 wurden nach Angaben des Justizministeriums 247.800 Bußgelder gegen Fahrzeughalter aus dem Ausland verhängt. Das berichtet das belgische Onlinemagazin bulletin.
Seit vergangenem Dezember können die Gerichte überdies in 20 europäischen Sprachen Bußgelder aussprechen – zusätzlich zu den Landessprachen Französisch, Niederländisch und Deutsch. Wenig überraschend stammen die Temposünder meist aus Belgiens Nachbarländern: An der Spitze liegen die Niederlande mit 87.129 Bußgeldern, gefolgt von Frankreich (76.311), Luxemburg (31.186) und Deutschland (24.837). Die nächsthäufigsten Länder, die in Belgien bei einem Verkehrsdelikt erwischt wurden, waren Polen (16.880) und Rumänien (5.988).
Eine Branche mit Zukunft, denn die Dummen werden nie alle.