In der australischen Hauptstadt Canberra wurde die entsprechende Erklärung von Generalgouverneur David Hurley vorgetragen. Dieser bezeichnete Australien als „unvollendetes Produkt“, das nun in eine neue Ära eintrete. „Die meisten Australier haben eine Welt ohne Königin Elisabeth II. nicht gekannt, ihr Tod ist das Ende einer Ära.“ Währenddessen will der australische Premierminister Anthony Albanese aus Respekt vor der Verstorbenen kein Referendum über die Abschaffung der Monarchie anpeilen – zumindest vorerst nicht. Jetzt sei die Zeit, der gestorbenen Königin Tribut zu zollen und nicht, „Fragen zu unserer Verfassung“ nachzugehen, sagte Albanese am Sonntag.
Albanese hatte wiederholt Pläne angedeutet, Australien zu einer Republik machen zu wollen. Jeder Australier müsse die Möglichkeit haben, Staatsoberhaupt zu werden, hatte er gesagt. Der Tod der Königin hatte die Diskussionen über den Status des Landes angeheizt. 1999 hatte bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit (55 Prozent) der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt. In der neuseeländischen Hauptstadt Wellington lobte Premierministerin Jacinda Ardern Charles für seine langjährige „Zuneigung für Neuseeland“ und seine „tiefe Verbundenheit mit unserer Nation“. Dem war ebenfalls eine Zeremonie vorausgegangen, bei der Charles offiziell als Staatsoberhaupt anerkannt wurde.
Derweil soll der karibische Inselstaat Antigua und Barbuda nach dem Willen des Regierungschefs zur Republik werden. Bis zu ihrem Tod war Königin Elizabeth II. Staatsoberhaupt der ehemaligen britischen Kolonie. König Charles III. war am Samstag in einer Zeremonie in der Hauptstadt St. John’s zwar als neues Staatsoberhaupt bestätigt worden. Doch kurz darauf sagte Premierminister Gaston Browne dem britischen Sender ITV, er wolle innerhalb von drei Jahren eine Volksabstimmung abhalten.
„Das hat nichts mit Respektlosigkeit gegenüber dem Monarchen zu tun“, sagte Browne. „Es ist der finale Schritt, um den Kreis der Unabhängigkeit zu vollenden und zu einer wirklich souveränen Nation zu werden.“ Antigua und Barbuda hat knapp 100.000 Einwohner. Der Inselstaat wurde 1981 unabhängig. Er ist einer von 14 weiteren Staaten, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist. Im vergangenen Jahr war der Inselstaat Barbados weiter südlich in der Karibik bereits eine Republik geworden. Die bis dahin als Generalgouverneurin und damit Vertreterin der Queen amtierende Sandra Mason wurde Präsidentin. (dpa)

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