EU-Kommission22 Milliarden Euro gegen Jugendarbeitslosigkeit

EU-Kommission / 22 Milliarden Euro gegen Jugendarbeitslosigkeit
EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit stellte gestern die Maßnahmen der Kommission gegen die Jugendarbeitslosigkeit vor Foto: AFP/François Lenoir

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Die EU-Kommission will in der Corona-Krise einen dramatischen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit wie in den Jahren der Finanz- und Schuldenkrise verhindern.

„Es besteht das Risiko, dass die jungen Leute Opfer dieser Krise werden“, sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit am Mittwoch in Brüssel. Die Kommission schlage deshalb vor, mit 22 Milliarden Euro unter anderem das 2013 aufgelegte Programm der „Jugendgarantie“ auszubauen.

Mit der Jugendgarantie soll jungen Menschen innerhalb von vier Monaten nach Ende der Schulzeit oder bei Arbeitslosigkeit eine „hochwertige“ Arbeitsstelle angeboten werden, die ihren Qualifikationen entspricht. Alternativ soll ihnen zumindest ein Ausbildungsplatz, eine Praktikumsstelle oder eine Weiterbildung angeboten werden. Die Mitgliedstaaten können für entsprechende Bildungs- und Unterstützungsprogramme EU-Mittel abrufen.

Die Zielgruppe dieses Programms soll nach Angaben der EU-Kommission nun von unter 26-Jährigen auf unter 30-Jährige ausgeweitet werden. Ein spezieller Fokus soll auf Minderheiten wie Kindern aus Migrantenfamilien und Menschen mit Behinderung liegen.

Nach Angaben der EU-Kommission haben seit 2013 rund 24 Millionen junge Menschen von der Jugendgarantie profitiert. Im aktuellen EU-Haushalt von 2014 bis 2020 standen dafür insgesamt 12,7 Milliarden Euro bereit.

Die Mitgliedstaaten sollten weitere Mittel beisteuern, forderte Sozialkommissar Schmit. „Noch einmal 22 Milliarden sollte jetzt unser Mindestziel sein.“ Eine Einigung darüber müsste im Rahmen der Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Haushalt und das Corona-Hilfspaket getroffen werden.

Die richtigen Fähigkeiten besitzen

Im Nachgang der Finanz- und Schuldenkrise war die Jugendarbeitslosigkeit ab 2008 überall in der EU und besonders in den südlichen Ländern stark angestiegen. In Griechenland und Spanien lag sie zeitweise bei über 50 Prozent, noch heute steht sie dort bei über 30 Prozent.

Anders als etwa in den USA seien extreme Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt bislang verhindert worden, sagte Schmit. „Kurzarbeitsmaßnahmen wurden in fast allen Mitgliedstaaten eingesetzt und die Menschen konnten ihre Jobs behalten.“ Aber jetzt müssten die Probleme junger Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt gezielt angegangen werden, damit nicht wieder von einer „verlorenen Generation“ oder einer „Lockdown-Generation“ die Rede sei.

„Ich denke, die Jugendgarantie ist dabei kein magisches Instrument“, schränkte der Luxemburger ein. Voraussetzung für Erfolg bei der Arbeitssuche sei vor allem auch, dass es überhaupt Arbeitsplätze gebe. „Das zweite Element ist aber trotzdem, die richtigen Fähigkeiten zu besitzen.“ Und an dieser Stelle gebe es vielerorts in der EU noch einiges zu tun. (AFP)

Jangeli
2. Juli 2020 - 10.24

Wie soll das denn fonktionieren? Arbeit gibts nicht mehr soviel, Betriebe,Geschäfte müssen schliessen, Insolvenz, und vieles andere mehr, die Politik hat während Corona-Krise zum Teil versagt, EU muss Aermel gewaltig hochkrämpeln, aber wie. Laabern und Sprüche genügt nicht.