Indio-Dorf erneut überfallen

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Die Indio-Gemeinschaften in Brasilien leben gefährlich. Erneut wurde ein Indo-Dorf überfallen. Ein Kind wurde dabei getötet. Möglicheweise könnten Holzfäller die Täter gewesen sein.

In Brasilien ist es erneut zu einem brutalen Übergriff auf ein Indio-Dorf gekommen. Mitglieder des Guajajara-Volkes berichteten von einem Mord an einem Kind, dessen verbrannte Leiche im Indio-Reservat „Arariboia“ im nordöstlichen Bundesstaat Maranhão gefunden wurde. Obwohl die Tat schon im Oktober geschah, blieben bislang Polizei-Untersuchungen aus, wie am Dienstag die staatliche Nachrichtenagentur „Agência Brasil“ berichtete. Möglicherweise könnten Holzfäller für die Attacke verantwortlich sein. Im Kampf um Land hatte es zuletzt immer wieder brutale Überfälle auf die Ureinwohner gegeben.

Auf den Vorfall machten auch der mit der katholischen Kirche verbundene Indio-Missionsrat (CIMI) und die Hilfsorganisation Survival International aufmerksam. Danach wurden die verkohlten Überreste des Kindes in einem verlassenen Lager einer isoliert lebenden Gemeinschaft der Awá-Guajá-Indios gefunden, die zu den letzten nomadischen Jäger- und Sammler-Völkern Brasiliens gehören. Zu der Zeit seien sehr viele Holzfäller in dem Indio-Gebiet rund 470 Kilometer südwestlich der Regionalhauptstadt São Luís gewesen.

Ein Polizeisprecher betonte, die Anzeige sei nicht bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft eingegangen. Noch habe keine Untersuchung begonnen. In Brasilien kommt es immer wieder zu Übergriffen von Holzfällern, Farmern und Grundbesitzern auf Indio-Gemeinschaften. 2011 wurden mehrere Umweltaktivisten im Amazonas-Gebiet ermordet und im November erschossen Unbekannte im Bundesstaat Mato Grosso do Sul einen Anführer der Kaiowá-Guarani-Indios vor den Augen seiner Gemeinschaft.