21.08.2015: Nach den verheerenden Explosionen in der chinesischen Millionenstadt Tianjin sind jetzt erneut Feuer an der Unglücksstelle ausgebrochen. (Tageblatt/ng han Guan)
Nach der Explosion werden immer mehr Umweltschäden sichtbar. (Tageblatt)
Immer wieder flammen neue Brände auf dem Hafengelände in Tianjin auf. Dort waren giftige Chemikalien aus einem Lager explodiert. (dapd/str)
15.08.2015. In der verwüsteten Hafenstadt Tianjin in China geht die Angst vor neuen Explosionen und giftigen Chemikalien um. (str)
Die Bevölkerung klagt über wenig Informationen seitens der Behörden: "Niemand hat uns etwas gesagt", ärgern sich die Menschen vor Ort. (wu Hong)
Zahlreiche Gebäude, Schiffscontainer und Neuwagen, die dort zwischengeparkt waren, wurden völlig zerstört. (Wu Hong)
Laut Medienberichten verstieß das Gefahrgutlager klar gegen bestehende Sicherheitsauflagen, vor allem gegen die Regelung, wonach gefährliche Materialien mindestens einen Kilometer von umliegenden Gebäuden und Straßen entfernt untergebracht werden müssen. (wu Hong)
Die Regierung beschwichtigt. Wasser und Luft seien für die Einwohner gefahrlos. (Tageblatt)
13.08.2015. Die Schäden im Hafenareal sind enorm. (Tageblatt/ng han Guan)
Viele Menschen haben kein Dach mehr über dem Kopf. (Tageblatt-Archiv/China Stringer Network)
13.08.2015. Die Zahl der Toten nach der schweren Explosion im Hafen von der chinesischen Stadt Tianjin steigt auf 44. (dapd/Greg Baker)
520 Verletzte kamen bisher ins Krankenhaus. (Tageblatt-Archiv/China Daily)
66 Menschen wurden bei den Explosionen schwer verletzt. (Tageblatt-Archiv/China Stringer Network)
Den Einsatzkräften bietet sich am nächsten Morgen ein Bild der Verwüstung an. (Tageblatt-Archiv/Jason lee)
(Tageblatt-Archiv/Jason lee)
Der Brand ist noch nicht vollständig gelöscht. (dapd/str)
100 Löschfahrzeuge seien im Einsatz, hieß es. (Tageblatt-Archiv/China Daily)
19.08.2015. Polizisten und Armeeangehörige halten eine Schweigeminute für die Opfer der Explosion in einem Chemielager ab. Laut ersten Ermittlungsergebnissen überschatten eine Reihe illegale Machenschaften das betroffene Unternehmen. (Ryan Tong)
12.08.2015. Die Explosionen in Tianjin waren von Weitem aus zu sehen. (Tageblatt/yue Yuewei)
Brennende autos in der Nähe des Katastrophenortes. (Tageblatt-Archiv/Stringer/china)
Die Feuerwehr hatte Mühe, den Flammen Herr zu werden. (Tageblatt-Archiv/Stringer/china)
(Tageblatt-Archiv/Stringer/china)
Viele Menschen wurden durch herumfliegende Teile verletzt. (dapd/-)
17.08.2015. Die Zahl der Toten nach den verheerenden Explosionen in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin steigt weiter. Unter den Einwohnern geht die Angst vor einer Giftwolke um. Die Behörden vor Ort hüllen sich darüber in Schweigen. (Tageblatt/Ng Han Guan)
(Tageblatt-Archiv/China Stringer Network)
Auch etliche Wagen wurden beschädigt. (Tageblatt-Archiv/Stringer/china)
16.08.2015. Die Angst der Einwohner vor einer Giftwolke nach den Explosionen in der nordchinesischen Stadt Tianjin wächst. (dapd/str)
Unterdessen steigt die Zahl der Toten inzwischen auf 112, 85 Retter werden vermisst. (dapd/str)
Aufgebrachte Angehörige fordern Klarheit über den Verbleib der Retter von den Behörden. (dapd/str)
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Neue Explosionen (Link), Evakuierungen, Angst vor Giftwolken: In der chinesischen Hafenstadt Tianjin ist die Lage am Samstag – drei Tage nach dem verheerenden Unglück in einem Gefahrgutlager – alles andere als unter Kontrolle gewesen. In einem Umkreis von drei Kilometern ordneten die Behörden die Evakuierung der Bevölkerung an, während laut chinesischen Medien neue Explosionen zu hören waren. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 85.
Die Menschen in der Nähe des Gefahrgutlagers wurden wegen der Befürchtung in Sicherheit gebracht, dass sich „giftige Substanzen ausbreiten“ könnten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Zuvor war bekannt geworden, dass sich in dem Lager, das am Mittwochabend durch gewaltige Explosionen und Brände zerstört worden war, auch die hochgiftige Chemikalie Natriumcyanid befindet.
Tödliche Chemikalien
Medienberichten zufolge könnten sich 700 Tonnen der Substanz in dem Lager befunden haben. Der Kontakt mit Natriumcyanid kann tödlich sein. Einem Bericht zufolge wurde die giftige Chemikalie auch in Abwasserproben in der Gegend nachgewiesen.
Das seit Tagen andauernde Feuer in dem Gebiet wurde am Samstag wieder stärker und eine Reihe neuer Explosionen ließ schwarze Rauchsäulen aufsteigen, wie Xinhua berichtete. Mindestens 20 Feuerwehrwagen rasten in das Sperrgebiet; am Rande der Evakuierungszone wurden Schutzmasken an Rettungskräfte und Polizei ausgeteilt. Es waren auch Soldaten, die auf die Bekämpfung von Chemiewaffen spezialisiert sind, im Einsatz. Experten von Produzenten von Natriumcyanid wurden laut Behörden ebenfalls an den Unglücksort gerufen.
Bevölkerung nicht informiert
Durch die gewaltigen Explosionen, die sich am späten Mittwochabend (Ortszeit) in einem Lagerhaus für Gefahrgut ereignet hatten, kamen nach neuen Angaben 85 Menschen ums Leben. Unter den Toten sind den Behörden zufolge 21 Feuerwehrleute. 721 Menschen kamen ins Krankenhaus (Link), von denen 25 noch in Lebensgefahr schwebten.
Aufgebrachte Angehörige von Opfern und Anwohner protestierten am Samstag am Rande einer Pressekonferenz. Sie warfen den Behörden mangelnde Transparenz und fehlende Informationen vor. „Niemand hat uns etwas gesagt“, schrie eine Frau, die dann von Sicherheitskräften weggebracht wurde. Mehr als 360 Online-Konten von Nutzern sozialer Netzwerke wurden laut Xinhua geschlossen, weil sie „Gerüchte“ über das Unglück verbreitet hätten. So seien „unverantwortliche“ Kommentare ins Netz gestellt worden, in denen die Explosionen mit dem US-Atombomben-Abwurf über Japan im Zweiten Weltkrieg verglichen worden seien.
Falsches Vorgehen der Feuerwehr?
Unklar war nach wie vor, ob nicht die Feuerwehr beim anfänglichen Löschen eines Brandes mit Wasser eine chemische Reaktion auslöste, die letztlich zu den verheerenden Explosionen führte. Der Feuerwehrchef von Tianjin, Lei Jinde, versicherte zwar, seine Leute seien richtig vorgegangen. „Wir wussten, dass Kalziumkarbid dort war, aber wir wissen nicht, ob das Kalziumkarbid explodierte und Feuer fing“, sagte er aber der Agentur Xinhua.
Nach seinen Angaben waren in dem Lager auch Ammoniumnitrat und Kaliumnitrat. Die Behörden hatten zuvor mehrfach versichert, dass die Belastung der Luft mit toxischen Gasen unterhalb der gesundheitsgefährdenden Schwelle liege. Nur einzelne Stoffe hätten die Grenzwerte überschritten. Bei den Explosionen wurde das Industriegebiet am Hafen der 15-Millionen-Einwohner-Stadt rund 140 Kilometer südöstlich von Peking in weiten Teilen verwüstet.
Zahlreiche Gebäude, Schiffscontainer und Neuwagen, die dort zwischengeparkt waren, wurden völlig zerstört. Nach Angaben der Zeitung „People’s Daily“ verstieß das Gefahrgutlager klar gegen bestehende Sicherheitsauflagen, vor allem gegen die Regelung, wonach gefährliche Materialien mindestens einen Kilometer von umliegenden Gebäuden und Straßen entfernt untergebracht werden müssen.
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Chili und Charme, Gesundheit und Ernährung, Jean-Paul Gaultier und „Miseler Wäin“: Gesundheit, Genuss, Mode, Livestyle – Daisy Schengens Welt als Journalistin ist bunt und quirlig, aber auch ernsthaft wissenschaftlich. Genauso wie der oft turbulente Alltag der zweifachen Mutter und leitenden Magazin-Redakteurin. Bevor sie an der „Geburt ihres dritten Kindes“ – dem Magazin-Heft, das jeden Samstag im Tageblatt erscheint – mitwirkte, arbeitete sie seit 2010 sechs Jahre lang als Online-Redakteurin, nach einer Station als Lokaljournalistin widmete sie sich dem Magazin.
Daisy Schengen ist gebürtige Bulgarin und heißt eigentlich Desislava Dimitrova. Ihr slawischer Vorname hat für mehr als einen Zungenbrecher gesorgt, sodass sie in Luxemburg beruflich wie privat schon immer Daisy Schengen heißt. Sie hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier, ist verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Am besten vom Alltag abschalten kann sie beim Tanzen: Seit sie fünf ist, stehen ihre Füße nicht mehr still, mit ihrem Mann hat sie sich dem Tanz(-sport) verschrieben.
Daisy Schengen ist gebürtige Bulgarin und heißt eigentlich Desislava Dimitrova. Ihr slawischer Vorname hat für mehr als einen Zungenbrecher gesorgt, sodass sie in Luxemburg, beruflich wie privat, schon immer Daisy Schengen heißt. Sie hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier, ist verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Am besten vom Alltag abschalten, kann sie beim Tanzen: seit sie Fünf ist, stehen ihre Füße nicht mehr still, mit ihrem Mann hat sie sich dem Tanz(-sport) verschrieben.
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