„In Guantanamo muss gehandelt werden“

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In einem offenen Brief an US-Präsident Barack Obama haben 25 Organisationen ein rasches Einschreiten in Guantanamo gefordert, wo sich dutzende Gefangene im Hungerstreik befinden.

Der Hungerstreik sei ein „vorhersehbares Ergebnis“ des Umstandes, dass in dem Gefangenenlager auf Kuba „seit mehr als elf Jahren Gefangene ohne Anklage festgehalten“ würden, erklärten die Organisationen, zu denen Amnesty International (ai) und Human Rights Watch (HRW) gehören, am Donnerstag (Ortszeit). Die Menschenrechtsorganisationen veranstalteten Proteste in Washington, New York, San Francisco, Los Angeles und Chicago.

Der Hungerstreik unter den 166 Guantanamo-Insassen ging unterdessen in den dritten Monat. Das Pentagon gibt die Zahl der Teilnehmer mit 43 an, die Menschenrechtsorganisationen erklärten hingegen, mehr als die Hälfte der Insassen sei beteiligt. Elf Häftlinge werden inzwischen zwangsernährt.

Keine finanziellen Mittel

Das Gefangenenlager auf Kuba gibt es seit 2002. Obama hatte die Schließung des Lagers vor seiner Wahl 2008 versprochen. Der Kongress verweigerte aber die finanziellen Mittel für die Schließung und blockierte die Verlegung von Guantanamo-Häftlingen in Gefängnisse in den USA. Die Menschenrechtsorganisationen forderten nun, die verbliebenen Häftlinge in ihre Heimatländer oder in Drittländer zu bringen, sofern ihnen weiterhin nicht der Prozess gemacht werde.

Insgesamt gab es in Guantanamo 779 Häftlinge, von denen neun in dem Lager starben.