Immer mehr Haushalte verarmen

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Die Krise ist an der luxemburgischen Wohnbevölkerung nicht spurlos vorbei gegangen. Immer mehr Menschen leben an der Armutsgrenze.

45 Prozent der Haushalte verfügten laut einer neuesten Studie des Statistischen Amtes (Statec) im Jahr 2010 über weniger als 60 Prozent des medianen Einkommens (19.400 Euro/Jahr). Sie gelten laut internationalen Standarts damit als armutsgefährdet. Ein Plus von einem Prozent gegenüber 2009. 2005 lag dieser Anteil nur bei 40,8 Prozent.

Dank der staatlichen Transferleistungen konnte der Anteil der von Armut gefährdeten Haushalte 2010 um zwei Drittel auf 14,5 Prozent gesenkt werden. Ein Wert, der leicht besser ist als der von 2009 (14,9 Prozent). Gegenüber 2005 hat sich die Situation aber verschlechtert. Damals waren nach den Sozialtransfers nur 13,7 Prozent der Haushalte von Armut gefährdet.

Höhere Beschäftigungsquote

Untersucht wurde neben dem Lohneinkommen auch die Vermögensssituation. Und da zeigen sich deutlich größere Unterschiede. Besonders auffallend der Vermögenswert von Immobilien bei den oberen zehn Prozent der Einkommen. Der Statec hat in seiner Studie auch die aktive Bevölkerung und die Arbeitslosigkeit untersucht. Die Beschäftigungsquote in Luxemburg (Personen zwischen 20 und 64 Jahren) stieg 2010 auf 70,6 Prozent. Ziel ist es, diesen Anteil im Rahmen der EU-Ziele bis 2020 auf 73 Prozent anzuheben. Die Situation in Luxemburg hat sich laut Statec leicht gegenüber 2009 verbessert, vor allem durch einer höheren Frauenbeschäftigung (62,5 Prozent). Seit dem Jahr 2000 hat sie um über sieben Prozent zugenommen.

Auch die Beschäftigungsquote der Männer hat gegenüber dem Vorjahr etwas zugenommen, auf jetzt 79,2 Prozent. 2000 lag sie allerdings leicht über 80 Prozent.

Unterschiedliche Zahlen

Die Studie des Statec bringt auch eine Reihe von interessanten Zahlen im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit an den Tag. Betrug diese laut Arbeitsamt im Jahr 2010 bei 6,0 Prozent, so ergibt eine differenzierter aufgestellte Erhebung entsprechend den Kriterien des BIT (bureau international du travail) eine Quote von „nur“ 4,4 Prozent. Den Grund dafür sieht Statec-Direktor Serge Allegrezza darin, dass eine ganze Reihe von Personen zwar noch bei der Adem eingeschrieben sind, aber eigentlich aus dem Arbeitsmarkt ausgestiegen sind. Eine Haltung, die vor allem auf ältere Arbeitssuchende zutreffen könnte.