/ IMK fordert Ende der Kürzungspolitik

Die Austeritätspolitik in den Euroländern hat nach Angaben des IMK zu einer Verschärfung der wirtschaftlichen Lage geführt. Diese Politik sei kontraproduktiv, da sie „die staatlichen Schuldenstände mittlerweile sogar eher erhöht als reduziert“, so das Institut in seiner Begründung.
Insofern seien „substanzielle Fortschritte bei der Bewältigung der Krise im Euroraum nur möglich, wenn die Wirtschaftspolitik der EU-Staaten 2013 von einem wachstumshemmenden auf einen wachstumsfördernden Kurs umsteuert“. Handelten die Regierungen in der Eurozone nicht schnell, würde die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 0,5 Prozent abnehmen.
Dadurch würden nicht nur die Schulden relativ zum Bruttoinlandsprodukt weiter steigen, sondern auch die Staatsdefizite durch geringere Steuereinnahmen weiter belastet.
Schuldenabbau setzt Wachstum voraus
So berechnet das Institut, dass jeder Euro, den der Staat einspart, das BIP um bis zu zwei Euro senkt. Zu einem ähnlichen Schluss kommen auch der Internationale Währungsfonds und die Europäische Kommission.
Die Forscher des IMK fordern zudem, dass Staaten „mit entsprechenden Spielräumen durch fiskal- und lohnpolitische Impulse die Konjunktur unterstützen“.
Vor allem Deutschland sei in dem Bereich der Konjunkturstimulierung in der Pflicht, so das Wirtschaftsforschungsinstitut.
Denn „erstens käme die Modernisierung von Infrastruktur und Bildungssystem in Deutschland voran. Zweitens würde die höhere Binnennachfrage den Handelspartnern im Euroraum größere Exportmöglichkeiten eröffnen“.
Stabilisierung
Außerdem würden eine produktivitätsorientierte Lohnentwicklung sowie ein flächendeckender Mindestlohn in Deutschland zur Stabilisierung der Binnennachfrage beitragen. Zudem sollten die Länder stärker auf die Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen setzen.
Aufgrund der schwachen Konjunktur erwartet sich das Institut für 2013 allerdings auch einen nachlassenden Inflationsdruck. Im laufenden Jahr dürfte die Teuerungsrate in der Eurozone bei nur noch 1,7 Prozent liegen, nach 2,4 Prozent im vergangenen Jahr.
(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)
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