IAEA-Inspektoren im Iran abgeblitzt

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Das Team der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat seinen Besuch im Iran nach zwei Tagen ohne Ergebnisse beendet. Teheran hatte den Experten den Zugang zu einer Anlage verweigert.

IAEA-Chef Yukiya Amano äusserte sich in der Mitteilung enttäuscht über den Verlauf der Gespräche: „Wir sind in einer konstruktiven Haltung herangegangen, aber es wurde keine Einigung erzielt.“ Das teilte die IAEA mit Sitz in Wien in der Nacht zum Mittwoch auf ihrer Internetseite mit.

Der iranische IAEA-Gesandte Ali Asghar Soltanieh hingegen erklärte laut der Nachrichtenagentur ISNA, die Gespräche in Teheran seien intensiv gewesen und hätten sich um „Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis zwischen Iran und der IAEA“ gedreht. Die Gespräche würden fortgesetzt.

Kein Zutritt

Beim zweiten Besuch des Expertenteams unter Leitung von Chefinspektor Herman Nackaerts wie auch bei einer ersten Visite Ende Januar hatte die IAEA nach eigenen Angaben Zugang zum militärischen Bereich Parchin südöstlich von Teheran verlangt.

Dort sollen möglicherweise Versuche mit nuklearen Raketensprengköpfen simuliert worden sein. Die iranische Regierung habe einen Besuch jedoch nicht zugelassen, teilte die IAEA mit.

Weiter habe es intensive Bemühungen gegeben, ein Dokument zu erarbeiten, das die Aufklärung ungelöster Themen im Zusammenhang mit Irans Atomprogramm und dessen möglicher militärischer Dimension erleichtert hätte. „Leider wurde über dieses Dokument keine Einigung erzielt“, heißt es in der Erklärung weiter.

Wiederaufnahme der Gespräche

Die EU prüft derzeit die Antwort des Iran auf ihr Angebot zur Wiederaufnahme der Atomgespräche zwischen Teheran und den fünf UNO- Vetomächten und Deutschland, die im Januar 2011 abgebrochen worden waren.

Grundsätzlich hat Teheran seine Bereitschaft zu erneuten Gesprächen erklärt, zugleich aber den Ton verschärft. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Bombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück und beharrt auf dem Recht zur Nutzung der Atomenergie.