Hollande trifft Papst im Vatikan

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Frankreichs Staatschef François Hollande hat für eine Einladung des Vatikans an Vertreter des wichtigsten syrischen Oppositionsbündnisses geworben.

„Ich habe den Wunsch geäußert, dass der Vatikan die Syrische Nationale Koalition empfängt“, sagte Hollande am Freitag nach einem Treffen mit Papst Franziskus im Papstpalast in Rom. Mit Blick auf die derzeit laufenden Syrien-Friedensverhandlungen in der Schweiz sagte Hollande, es müsse „alles getan werden, um die Kämpfe zu beenden und humanitäre Hilfe zu liefern“.

Hollande hatte Papst Franziskus am Vormittag erstmals getroffen. Bei dem Gespräch der beiden ging es unter anderem um den Bürgerkrieg in Syrien. Hollande hatte den Papst kürzlich als „große moralische Autorität“ gewürdigt, die bei der Suche nach einer politischen Lösung des Syrien-Konflikts eine wichtige Rolle spielen könne.

Angespannt und distanziert

Bei ihrem ersten Treffen wirkten Hollande und der Papst angespannt und leicht distanziert, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Franziskus, der mit seinem freundlichen Auftreten viele Menschen in aller Welt für sich eingenommen hat, gab Frankreichs Staatschef mit ernster Miene die Hand. „Heiliger Vater, ich bin sehr glücklich, hier empfangen zu werden“, sagte Hollande.

Bei dem Gespräch zwischen Papst Franziskus und Hollande ging es auch um gesellschaftspolitische Fragen in Frankreich. Hollande ist ein Verfechter einer strikten Trennung zwischen Staat und Kirche. Mit der Einführung der Homo-Ehe und einer Stärkung des Rechts auf Abtreibung hat Hollandes sozialistische Regierung viele Katholiken in Frankreich gegen sich aufgebracht. Derzeit wird in Frankreich zudem eine Debatte über eine teilweise Legalisierung der Sterbehilfe geführt.

Der Papst-Besuch fand auch genau zwei Wochen nach der Enthüllung einer heimlichen Liebesaffäre des französischen Präsidenten mit der Schauspielerin Julie Gayet statt. Hollande ist seit Jahren mit der geschiedenen Journalistin Valérie Trierweiler liiert, beide sind aber nicht verheiratet. Hollande hat sich noch nicht dazu geäußert, ob Trierweiler auch künftig die Première Dame an seiner Seite sein wird. Trierweiler begleitete Hollande nicht in den Vatikan, das war aber auch vor der Enthüllung der Liebesaffäre nicht geplant.