Hollande gab den Befehl zum Zugriff

Hollande gab den Befehl zum Zugriff
(AFP)

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Beide Geiselnahmen sind blutig beendet worden. Tote Attentäter, tote Geiseln, verletzte Polizisten. Weitere Infos in unserem Liveticker.

23.00 Uhr Der Staatsanwalt von Paris François Molins gibt Details über die Ermittlungen und beide am Freitag durchgeführten Polizeiaktionen preis. Die Terroristen waren schwer bewaffnet, so Molins. Es scheint aber, dass die Lebensgefährtin von Amedy Coulibaly Hayat Boumeddiene nicht bei der Geiselnahme an der porte de Vinciennes dabei war. Sie wird aber von der Polizei gesucht. Verschiedene Familienmitglieder und Freunde der Terroristen, insgesamt 16 Personen, wurden festgenommen, so der Staatsanwalt. Fünf davon würden noch immer einsitzen. Molins bestätigt auch, dass die vier getöteten Geiseln in Paris nicht während des Zugriffs gestorben sind, sondern vorher getötet wurden. Die Ermittlungen würden weitergehen. Man wolle u.a etwaige Hintermänner finden. Er macht in diesem Zusammenhang einen Zeugenaufruf.

22:25 Uhr Nach dem blutigen Ende der beiden Geiselnahmen in Frankreich hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Regierung in Paris aufgefordert, die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen im Land weiterhin hoch zu halten. Das habe Netanjahu Frankreichs Präsident François Hollande am Freitag in einem Telefongespräch gebeten, verlautete aus israelischen Regierungskreisen. Netanjahu habe Frankreich zudem jede mögliche Hilfe angeboten, hieß es.

22:15 Uhr Der französische Comic-Zeichner Albert Uderzo hat nach dem Anschlag auf die Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ erneut zum Stift gegriffen und seinen Helden Asterix gegen die Attentäter protestieren lassen. „Ich bin auch ein Charlie“, steht in einer Sprechblase neben dem kleinen Gallier, der einen Feind aus seinen spitzen Lederpantoffeln haut. „Ich möchte einfach meine Freundschaft zu den Zeichnern zum Ausdruck bringen, die ihr Leben gelassen haben“, sagte der 87-jährige Zeichner am Freitag dem Sender Europe 1.

22:00 Uhr Belgische Medien melden, dass sich unter den befreiten Geiseln des jüdischen Geschäfts bei der porte de Vincennes auch eine Belgierin mit ihrem Baby befindet.

21:10 Uhr Die Polizei hat bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris live mitgehört, weil der Terrorist ein Telefon nicht richtig aufgelegt hatte. Wie französische Medien unter Berufung auf Ermittler am Freitagabend berichteten, unterlief dem Geiselnehmer Amedy Coulibaly das Missgeschick, als er von einem Telefon im Laden einen Bekannten anrief. Dadurch wussten die Beamten genau, was der Attentäter vorhatte.

20:25 Uhr Premierminister Valls macht auf TF1 den Aufruf, sich an der marche républicaine am Sonntag zu beteiligen. Man müsse ein Zeichen setzen. Man befinde sich im Krieg gegen den Terrorismus. Es gehe darum, die Werte, für die Frankreich steht zu verteidigen. Der Regierungschef warnt vor weiteren Attacken. Er erklärte auch, dass Präsident Hollande den Befehl zum Zugriff in Paris und in Nordfrankreich gegeben habe.

20:10 Uhr Mehrere führende Politiker Europa nehmen an der marche républicaine am Sonntag in Paris teil, darunter Jean-Claude Juncker, Angela Merkel, David Cameron, Matteo Renzi, Mariano Rajoy und Donald Tusk.
US-Präsident Barack Obama zeigt sich in einer Rede solidarisch mit allen Franzosen und verspricht Hilfe beim Kampf gegen den Terrorismus.

19.45 Uhr Der französische Staatschef François Hollande bedankt sich in einer Fernsehansprache bei den Einsatzkräften. Wie Innenminister Cazeneuve kündigte er an wachsam zu bleiben und den Kampf gegen den islamistischen Extremismus fortzusetzen. Man werde sich keinem Druck beugen. Er sei in seinen Gedanken bei den Opfern der Terroristen, so Hollande. Er rief alle Franzosen noch einmal zur Einigkeit auf.

19:35 Uhr Frankreichs Innenminister Cazenauve bedankt sich bei den Einsatzkräften. Man werde auch nach dem Tod der Terroristen wachsam bleiben, so der Minister, der aber keine genauen Angaben über die Polizeieinsätze machte.

19:30 Uhr In einem Radiointerview vom Freitag (BFMTV) hat der getötete Terrorist Ahmedi Coulibaly angeblich zugegeben, sich mit den „Charlie Hebdo-Attentätern abgesprochen zu haben. Er sollte Polizisten töten, beide Kouachi-Brüder die Journalisten von „Charlie Hebdo“. Coulibaly spricht um 15.00 Uhr schon von vier toten Geiseln im Geschäft. Das jüdische Geschäft habe er ausgesucht, um sich an den Israelis zu rächen. Einer der Kouachi-Brüder sagte, er sei von Al-Kaida „missioniert“ worden. Coulibaly gab Kontakte zu IS zu.

18:50 Wie die Polizei meldet, konnte einer der beiden Geiselnehmer in Paris fliehen. Die Komplizin des getöteten Ahmedi Coulibaly entkam als Geisel getarnt aus dem jüdischen Lebensmittelladen. Von der Frau fehlt jede Spur.

18:42 Nach dem Ende der beiden Geiselnahmen hat Frankreichs Präsident François Hollande eine Fernsehansprache angekündigt. Hollande will sich um 20.00 Uhr an das französische Volk richten

18:27 Wie Reuters unter Berufung auf Quellen aus Polizei-Kreisen berichtet, haben im koscheren Supermarkt in Paris vier Menschen ihr Leben gelassen. Diese wurden erschossen, als der Geiselnehmer das Geschäft betrat und wild um sich schoss.

18:21 Medienberichte über mögliche weitere Geiselnahme in einem Juweliergeschäft in Montpellier. Ob es einen Zusammenhang mit Paris gibt, ist noch unklar.

18:12Der blutige Zugriff der Elitpolizei in Paris:

18:01 Wie Reuters unter Berufung auf Quellen aus Polizei-Kreisen berichtet, sollen beim Zugriff in Paris 5 Geiseln getötet worden sein. Dies ist jedoch bisher nicht bestätigt.

17:48 Paris: Drei Krankenwagen mit Notärzten sind am Geiselort. Zwei Mäner der Einsatztruppe sind am Boden. Motorrad-Polizisten und Krankenwagen positionieren sich am Hinterausgang des Gebäudes um Verletzte über den Périphérique mit Escorte zu transportieren. Der Périphérique ist weiter gesperrt.

17:43 Die Geiselnahmen sind beendet. Sondereinheiten haben in Paris und Dammartin-en-Goële blutig zugeschlagen. Die „Charlie Hebdo-Attentäter und der dritte Attentäter sind tot. Alle Geiseln konnten befreit werden. Ein Elite-Polizist wurde in dem Kugelhagel verletzt.

17:21 Die beiden Kouachi-Brüder sind tot, heißt es.

17:12 Uhr Der Zugriff der Polizei. Sie setzen Blendgranaten ein.

16:58 Uhr In Dammartin-en-Goële greift ein Sondereinsatzkommando die beiden Attentäter in der Fabrik an. Schüsse zu hören, Rauchschwaden über dem Gebäude.

16:42 Uhr In Dammartin-en-Goële, nördlich von Paris, werden derzeit über 1000 Schüler aus mehreren Schulen evakuiert.

16:35 Uhr Unklarheit über Tote bei der Geiselnahme in Paris. Das Innenministerium dementiert bislang. Ein Augenzeuge bestätigt, dass es Tote gab. Der Geiselnehmer sei mit zwei Maschienengewehren in den Lebensmittelladen gestürmt und habe um sich geschossen. Ein Kunde, der sich im Laden aufhielt, konnte fliehen. Er erzählt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, „mindestens zwei Menschen sind tot“ und „mindestens fünf Personen“ seien in der Gewalt des Geiselnehmers.

16:18 Uhr Wegen der Terrorgefahr hat die französische Polizei am Freitag die Schließung aller Geschäfte im jüdischen Viertel Marais in der Pariser Innenstadt angeordnet. Dies teilte die Stadtverwaltung mit. Hintergrund ist die Geiselnahme im koscheren Lebensmittelmarkt am östlichen Rand der französischen Hauptstadt, etwa fünf Kilometer von Marais entfernt.

16:09 Uhr Die Geiselnahme im Osten von Paris hat weite Teile des sonst belebten Stadtteils Vincennes lahmgelegt. Schüler in dem Gebiet mussten in den Gebäuden bleiben. „Die ganze Schule ist in Panik“, berichtete der Schüler einer der betroffenen Einrichtungen am Freitag der dpa.

16:00 Uhr Verbindung zwischen der Geiselnahme in Dammartin-en-Goële und der Geiselnahme im Osten von Paris: Der Geiselnehmer in Paris soll freies Geleit für Brüder Kouachi in Dammartin-en-Goële gefordert haben. Sollte die Polizei diese Forderung nicht erfüllen, werde er die Geiseln töten. Das berichtet ein Journalist von RTL.fr.

15:45 Uhr Ein Video von „Europe 1“ zeigt, wie in Port de Vincennes ein Mann verhaftet wird. Ein Passant hat die Verhaftung vor der Geiselnahme aufgenommen. Derzeit steht nicht fest, um wen es sich dabei handelt, ob um einen Passanten oder um eine der beiden an der vorhergehenden Schiesserei beteiligten Personen, also um einen Komplizen des Geiselnehmers von Port Vincennes.


VIDÉO EXCLUSIVE – Les images d’une arrestation… von Europe1fr

15:17 Uhr Das Innenministerium in Paris dementiert eine Meldung, wonach es zwei Tote gegeben haben soll bei der Geiselnahme in Paris/Vincennes.

15:10 Uhr Die Polizei fordert Ladenbesitzer rund um Port Vincennes auf, ihre Läden zu schliessen.

14:50 Uhr Der Boulevard Périphérique in Paris ist in Höhe der Porte de Vincennes in beiden Richtungen gesperrt. Die Straßenbahnlinien 3a und 3b sind außer Betrieb. Die Rechtsanwältin des Geiselnehmers, in Paris bekannt als Anwältin für große Strafsachen und Finanzvergehen, ist am Ort der Geiselnahme eingetroffen.

14:43 Uhr Die Polizei hat ein Zeugenaufruf lanciert und Fahndungsfotos veröffentlicht. Darauf zu sehen ist der mutmaßliche Schütze von Montrouge, Ahmedi Coulibaly und eine Frau namens Hayat Boumeddiene. Es ist anzunehmen, dass die gesuchte Frau sich ergeben hat.

14:41 Uhr Zeugenaussagen zufolge hat es einen Verletzten vor dem Geschäft gegeben, der mittlerweile versorgt wird. Ein Mann soll mit Handschellen in einen Wagen gezerrt worden sein. Eine Zeugin berichtet, dass zu Beginn der Geiselnahme nach den ersten Schüssen ein Auto gehalten habe, sich bei ihr erkundigt habe, dann einer der Männer eine kurze Nachricht abgesetzt habe und plötzlich von überall her Polizisten aufgetaucht seien. Sie selbst musste dann den Ort verlassen.

14:39 Uhr Bei der Schießerei und anschließenden Geiselnahme am östlichen Stadtrand von Paris sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Das berichteten mehrere französische Medien am Freitag.

13:59 Uhr Im jüdischen Supermarkt an der Porte de Vincennes soll der Geiselnehmer fünf Geiseln in seiner Gewalt haben.

13:43 Uhr Die Polizei vermutet, dass der Geiselnehmer im Osten von Paris, an der Porte de Vincennes, – in einem Geschäft „Hyper Cacher“, derselbe ist, der am Donnerstag eine Stadtpolizistin in Montrouge erschossen hat. Der Mann hat nach einer ersten Einschätzung der Polizei Frauen und Kinder in seiner Gewalt. Der Mann, der als stark radikalisiert eingeschätzt wird, hat einen direkten Kontakt und eine gemeinsame Gefängnis-Vergangenheit mit einem der Brüder Kouachi. Polizisten, die sich am Ort der Geiselnahme einfanden, wurden von ihm mit den Worten begrüßt: „Ihr wisst, wer ich bin“. Seitdem geht die Polizei davon aus, dass es derselbe Täter ist, der die Stadtpolizistin erschoss. Insgesamt sollen fünf Geiseln in der Hand des Geiselnehmers von Paris sein.

13:42 Uhr Die Druckerei, in der die Brüder Kouachi sich mit einer Geisel verschanzt haben, liegt in einem Schulzentrum. Dort befinden sich 1.000 Schüler in einer Grundschule, in einem Collège und in einem Gymnasium. Die Gendarmerie hatte die Schulen geschlossen, die Schüler in die Gebäude eingeschlossen und sie schwer bewaffnet gesichert. Die Akademie lässt die Schüler in Bussen, gesichert von Ordnungskräften, nun in Sporthallen einer Nachbarstadt evakuieren.

13:34 Uhr Erneut Schießerei und mögliche Geiselnahme in einem Geschäft in Porte de Vincennes in Paris. Es gibt einen Verletzten.

13:28 Uhr Der „weiße Plan“ ist in Kraft getreten. Die Hospitäler in Paris und Umgegbung sind aufgefordert worden, sich bereit zu halten um Verletzte aufzunehmen und sie zu versorgen.

13:13 Uhr Ein Kreisabgeordneter von Dammartin-en-Goële, UMP-Mitglied Yves Albarello, sagte dem französischen Fernsehen, die beiden flüchtigen Attentäter hätten verkündet, sie wollten als Märtyrer sterben.

12:58 Uhr Fernsehsender berichten, dass die Tageszeitung „Libération“ Redaktionsräume und Material zur Verfügung stellt, damit Charlie Hebdo am kommenden Mittwoch mit einer Auflage von einer Million Exemplaren erscheinen kann.

12:37 Uhr Der „weiße Plan“ ist in Kraft getreten. Die Krankenhäuser in Paris und Umgegend sind aufgefordert worden, sich bereit zu halten um Verletzte aufzunehmen und sie zu versorgen.

12:36 Uhr Chérif und Saïd Kouachi, die beiden mutmasslichen Attentäter von Paris, standen in Kontakt mit dem Mann, der gestern Vormittag im Süden von Paris eine Polizistin erschossen hat. Das teilte die Polizei mit. Die Identität des Mannes steht mittlerweile fest. Er ist aber noch immer flüchtig.

12:12 Uhr Premierminister Manuel Valls wird zitiert, dass man sich neue Methoden und Verfahren gegen den Terrorismus einfallen lassen muss.

11:55 Uhr Es wird bekannt, dass die Verletzten des Attentats auf Charlie Hebdo nicht mehr in Lebensgefahr schweben.

11:39 Uhr „Sie haben die Pflicht alles zu tun, um das Leben Ihrer Mitbürger zu schützen,“ erklärt Staatspräsident François Hollande vor Frankreichs Präfekten, die im Innenministerium in Paris versammlet sind. „Frankreich ist attackiert worden“, sagt Hollande weiter. „Das Attentat auf eine Zeitung ist ein Attentat auf ein Symbol der Meinungsfreiheit“.

11:33 Uhr Die Polizei behebt die letzten Zweifel. Gegenüber der Nachtrichtenagentur Reuters bestätigt sie, dass es sich bei den Geiselnehmern um die Brüder Kouachi handelt. Die Polizei bestätigt weiter, dass die Attentäter mindestens eine Giesel in ihrer Gewalt haben.

11:17 Uhr Experten erklären, wie die Geiselnahme beendet werden kann. die Einsatzkräfte werden auf Zeit spielen. Ein ungeheurer Druck werde nach und nach auf die Geiselnehmer aufgebaut, heißt es vor Ort. Trotz der Geiseln seien in einer Befreiungsstrategie die Geiselnehmer in der schlechteren Position. Die Einschätzung von Sicherheitsexperten ist, dass die beiden Brüder auf ihrer Flucht überrascht worden sind.

11:04 Uhr Immer mehr Krankenwagen und Einsatzwagen der Gendarmerie treffen ein. Die Sicherheitskräfte richten einen Kommando- und Koordinierungsposten ein.

10:54 Uhr Die laufende Geiselnahme hat Auswirkungen auf den Flugverkehr: Der Flughafen Charles de Gaulle liegt rund zehn Kilometer von Dammartin en Goële entfernt. Zwei Landebahnen wurden geschlossen, mehrere Flüge umgeleitet. Die Verbindung von Luxemburg ist noch nicht betroffen. Alle Flüge sind im Zeitplan.

10:47 Uhr Anwohner nahe des Industriegebiets, in dem sich die Terror-Brüder verschanzt haben, werden evakuiert.

10:40 Uhr Zum ersten Mal bei der Jagd auf die mutmaßlichen Terroristen von Paris werden alle Spezialeinheiten GIGN, RAID, GIPN und BRI auf Dammartin-en-Goële zusammengezogen. Fünf Helikopter sind in der Luft. Augenzeugen zufolge sieht die Gegend derzeit aus „wie eine Kriegszone“.

10:26 Uhr Die Staatsanwaltschaft dementiert, dass es Tote gegeben hat. Derzeit überschlagen sich die Meldungen. Die beiden Attentäter sollen sich in Dammartin-en-Goële ((Seine-et-Marne) in einer Druckerei verschanzt haben. Zwei Schulen befinden sich in der Nähe des Firmengebäudes, in dem die Terror-Brüder Geiseln halten sollen. Kinder müssen in den Häusern bleiben, keiner darf auf die Strassen. „Panische Eltern rufen uns an“, sagt eine Lehrerin zu „LeMonde“.

10:09 Uhr Bei der Verfolgungsjagd soll es mehrere Tote und Verletzte gegeben haben.

09:45 Uhr Geiselnahme nordöstlich von Paris in einem Unternehmen in Seine-et-Marne. Zuvor waren Schüsse gefallen. Bei den Geiselnehmern soll es sich um die mutmaßlichen Täter des Terrorangriffs auf Charlie-Hebdo handeln.

9.26 Uhr: Bei der Jagd nach den beiden Attentätern der Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ hat es nordöstlich von Paris am Freitag Schüsse und eine Verfolgungsjagd gegeben. Zwei Verdächtige würden auf der Nationalstraße 2 verfolgt, hieß es aus Ermittlerkreisen. Die zwei Hauptverdächtigen des blutigen Anschlags mit zwölf Toten waren zuletzt in einer Region nordöstlich von Paris vermutet worden.

9.09 Uhr: Nach dem Anschlag von Paris wollen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) am 12. Februar bei einem Gipfel über den Kampf gegen den Terrorismus beraten. Dies teilte der EU-Ratsvorsitzende Donald Tusk am Freitag in der lettischen Hauptstadt Riga mit. Für den 12 und 13. Februar war bisher bereits ein informelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs geplant gewesen.

8.44 Uhr: Nach dem Mordanschlag auf das Satiremagazin spaltet der Ausschluss der rechtsextremen Front National (FN) von einem Solidaritätsmarsch am Sonntag das politische Frankreich. FN-Chefin Marine Le Pen und die konservative UMP Nicolas Sarkozys hatten sich dagegen gewandt, dass die FN von den Organisatoren des Marsches nicht dazu eingeladen worden ist. Staatspräsident François Hollande wollte Le Pen am Freitag im Zuge seiner Konsultationen nach dem Anschlag vom Mittwoch mit zwölf Toten im Élysée-Palast empfangen. Zu dem Marsch am Sonntagnachmittag haben Parteien, Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen aufgerufen. Ob Hollande teilnimmt, ist offen.

8.34 Uhr: Am Freitagmorgen setzten Eliteeinheiten von Polizei und Gendarmerie ihre Suche nach den beiden schwer bewaffneten Brüdern Said und Chérif Kouachi in der waldreichen Region fort. Staatspräsident François Hollande wollte am Morgen mit seinem Krisenkabinett die Lage erörtern. Landesweit waren 88.000 Einsatzkräfte mobilisiert, um die beiden Attentäter zu fassen.

6.46 Uhr: Einer der beiden mutmaßlichen Attentäter von Paris war nach Angaben des US-Senders CNN im vergangenen Jahr in Syrien. Welcher der beiden Männer nach Syrien gereist sei, sei allerdings unklar, berichtete der Sender unter Berufung auf französische Sicherheitskreise. Bereits 2005 sei einer der Brüder im Jemen gewesen

6.41 Uhr: Nach dem extremistischen Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ hat der Chef des britischen Inlandsgeheimdiensts MI5 vor anhaltender Terrorgefahr gewarnt. Die Ereignisse in Paris seien „eine schreckliche Mahnung“, dass einige Personen „uns Schaden zufügen“ wollen, sagte Andrew Parker in einer seltenen Ansprache am Londoner MI5-Hauptquartier. Insbesondere durch die Entwicklungen in Syrien sei die Bedrohungslage komplexer geworden.

6.10 Uhr: Die beiden flüchtigen mutmaßlichen Attentäter von Paris haben nach Angaben aus Washington seit Jahren auf einer Terrorliste der USA gestanden. Ein US-Vertreter sagte darüber hinaus am Donnerstag (Ortszeit), einer der Brüder habe sich 2011 von Vertretern des Terrornetzwerks Al-Kaida im Jemen ausbilden lassen. Die Großfahndung nach den Männern, die bei einem Anschlag auf das Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ zwölf Menschen getötet haben sollen, dauerte am Freitag an.

Was bisher geschah:

Die französische Polizei ist bei der Suche nach den beiden islamistischen Terroristen in der Nacht nicht vorangekommen. Am späten Donnerstagabend brachen die Sicherheitskräfte eine Suchaktion in einem Waldstück in Nordfrankreich, etwa 80 Kilometer von Paris entfernt, ergebnislos ab.

Wie mehrere französische Medien berichteten, blieben einige Polizeieinheiten aber in der Region. Sie kontrollierten weiter Straßen und Häuser. Auch Hubschrauber waren im Einsatz. Die verdächtigen Brüder Chérif (32) und Said Kouachi (34) blieben aber knapp 40 Stunden nach der blutigen Terrorattacke auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ mit zwölf Toten unauffindbar.

Die Regierung hatte landesweit 88.000 Einsatzkräfte mobilisiert, um die mit Kalaschnikow und Panzerfaust bewaffneten Attentäter zu fassen und weitere Terrorakte zu verhindern. Für Freitagmorgen (8.30 Uhr) hat Präsident François Hollande sein Krisenkabinett erneut zu einer Sondersitzung einberufen.

„Seit Jahren“ auf Überwachungslisten

Ein US-Vertreter sagte AFP unterdessen am Donnerstag, die Kouachi-Brüder hätten „seit Jahren“ auf den Überwachungslisten des Landes gestanden. Sie seien dort als Terrorverdächtige geführt worden und ihre Namen hätten auch auf der Flugverbotsliste gestanden, sagte der Vertreter, der anonym bleiben wollte. Damit war es den Brüdern verboten, in die USA zu fliegen. Ein weiterer US-Vertreter sagte zudem unter Berufung auf französisches Geheimdienstmaterial, dass der ältere Bruder, Said, 2011 in den Jemen gereist sein soll, wo er von dortigen Al-Kaida-Verbündeten unter anderem Schießtraining erhalten haben soll. Der Vertreter bestätigte damit einen Bericht der „New York Times“, wonach sich Kouachi „ein paar Monate“ dort aufhielt. Zuvor galt eher der jüngere Bruder Chérif als behördenbekannt. Er war 2008 wegen Unterstützung von Al-Kaida im Irak verurteilt worden. Von der dreijährigen Haftstrafe wurden anderthalb auf Bewährung ausgesetzt.

Den Brüdern wird vorgeworfen, am Mittwochvormittag die Redaktionsräume von „Charlie Hebdo“ in Paris gestürmt und bei dem Überfall sowie auf der Flucht insgesamt zwölf Menschen getötet zu haben. Unter den Toten sind mehrere berühmte Karikaturisten sowie Chefredakteur Charb. Die Satire-Zeitung hatte in der Vergangenheit unter anderem mit Mohammed-Karikaturen für Aufsehen gesorgt.

„Vive la France!“

Der UN-Sicherheitsrat legte zum Gedenken an die Opfer am Donnerstag eine Schweigeminute ein. Der UN-Botschafter von Chile, Cristián Barros Melet, sagte, der Sicherheitsrat sei angesichts des „unerträglichen Angriffs“ in Paris in „tiefer Trauer“. Dann erhoben sich die Vertreter der 15 Mitglieder des UN-Gremiums und es wurde still im Sitzungssaal. US-Präsident Barack Obama trug sich in der französischen Botschaft in Washington in ein Kondolenzbuch ein. Er zeigte sich solidarisch mit Frankreich und betonte die Verbundenheit beider Nationen. „Wir stehen an der Seite unserer französischen Brüder“, schrieb er nach Angaben des Weißen Hauses. Terror passe nicht zu „Freiheit und den Idealen, für die wir stehen“, fügte er hinzu. „Vive la France!“