Hoffmanns Rücktritt und offene Kritik

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Am Dienstagmorgen gab der desavouierte Bürgermeister-Kandidat John Hoffmann seine Demission aus dem Schöffenrat bekannt. Nun ist der Weg definitiv frei für die Dreierkoalition ohne DP.

Am Sonntagabend erklärten sich die drei Parteien „Déi gréng“, LSAP und CSV bereit für eine Koalition in Differdingen. Damit wurde die seit 2002 an der Spitze der Gemeinde stehende DP in die Opposition gedrängt. Deren letzte Woche vom Gemeinderat desavouierter Bürgermeister-Kandidat, John Hoffmann, hat nun am Dienstagmorgen seine Demission aus dem Schöffenrat eingereicht. Womit der Schöffenrat der Gemeinde Differdingen nun vollends inexistent ist. Dies erlaubt der neuen Dreierkoalition, die nächste Gemeinderatssitzung eigenmächtig einzuberufen und die Tagesordnung festzulegen.

Andernfalls hätte die DP mit Hoffmann als letztem verbliebenen Schöffen der alten Gemeinderat-Mehrheit aus DP und Grünen, die ja die Koalition mit der DP aufkündigten, in einer nächsten Sitzung des Gemeinderats den Budgetentwurf vorlegen müssen. In dieser Sitzung hätte die neue Koalition diesen Entwurf dann mit einer „Motion de censure“ abgelehnt und dem Schöffenrat so sein Misstrauen ausgedrückt. Mit dem Rücktritt Hoffmanns können die politischen Geschäfte der Gemeinde also schneller fortgesetzt werden.

DP verwundert

Die DP Differdingen indes wundert sich in einer Pressemitteilung unter dem Titel „Grüner Koalitionswechsel in nur vier Tagen!“ darüber, dass die drei Parteien den Koalitionswechsel „schnell, ja sehr schnell“ vollzogen hätten. Das Vorgehen des bisherigen Koalitionspartners der DP, also von „déi gréng“, wird als „besonders beschämend“ bezeichnet. Gespräche mit der DP hätten die Grünen nach dem 8. Januar verweigert. Es habe sich bei DP-„déi gréng“ um eine „bisher gut funktionierende Koalition“ gehandelt.

Weiterhin wundert sich die DP, dass „déi gréng“, LSAP und CSV sich in „nur zwei Verhandlungsrunden auf einen Koalitionsvertrag samt Verteilung der Ressorts und Posten einigen konnten, wo ihre Positionen in den vergangenen Jahren doch diametral auseinander“ gelegen hätten. Die Bürger seinen nun „verschreckt und verunsichert über diesen rasanten Politikwechsel“. Trotz allen Verdrusses möchte sich die DP in ihrer neuen Rolle „einer konstruktiven Oppositionsarbeit widmen“.