/ HIV nach wie vor ernstes Problem
Am 1. Dezember ist der Welt-Aids-Tag. Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen sich weltweit zwischen 2000 und 2015 um 35 Prozent verringert hat und im selben Zeitraum die Sterberate sich um 42 Prozent reduziert hat, sei es noch zu früh, um Entwarnung zu geben, warnt das Luxemburger Gesundheitsministerium in einer Mitteilung. In Luxemburg gab es bisher in diesem Jahr schon 84 neue HIV-Fälle. 63 waren Männen und 21 Frauen. letztes Jahr 94 Neuinfektionen, das sind etwas weniger als 2014 (97). Bei acht Menschen führte die Infektion mit dem HI-Virus zu einer Aids-Erkrankung. Auch hier wurde ein leichter Rückgang vermerkt. Sieben Menschen sind im Vorjahr an dem HI-Virus gestorben. Besonders Leute in der Altersklasse 26 bis 35 Jahre steckten sich 2015 mit dem Virus an. Die Mehrzahl der Neuinfektionen erfolgte durch Sex. Aber auch die Zahl der Drogenabhängigen, die sich mit dem Virus anstecken steigt, so das Gesundheitsministerium.
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Am 1. Dezember findet im HARIKO in Luxemburg (1, Dernier Sol – Bonneweg) ab 18.15 Uhr ein Solidaritätsabend statt. Er wird vom Gesundheitsministerium, dem Roten Kreuz, im Zusammenarbeit mit den Vereinigungen Paticka und Stop AIDS Now/Acces organisiert.
Neben einer Ausstellung mit dem Titel „Preventive art – Demistify condoms“, über das Thema HIV-Schutz und Aids, wird an diesem Abend der Startschuss für eine neue Kampagne gegeben. Der Fokus liegt hier bei HIV-Infizierten am Arbeitsplatz.
Am Weltaktionstag werden aber auch Gratis-Kondome im hauptstädtischen Bahnhof verteilt. Die Geschäftsleute der Grand Rue können indes mit roten Bändchen ihre Solidarität mit den Betroffenen ausdrücken. Außerdem haben Interessierte die Möglichkeit, im DIMPS-(Dispositif d’Intervention Mobile pour la Promotion de la Santé sexuelle)-Wagen sich gratis auf HIV testen zu lassen. Und in der Eingangshalle des CHL kann man sich an Info-Ständen über die Krankheit eingehend informieren. (rh)
Die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen in Europa ist stabil – dank des medizinischen Fortschritts und der guten Sesibilisierungsarbeit – doch viele Menschen wissen gar nichts von ihrer Erkrankung. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm und das Kopenhagener Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag veröffentlichten. Demzufolge ahnt einer von sieben Betroffenen nicht, dass er HIV-positiv ist. In 2015 wurden in 31 Ländern der EU und weiteren Staaten des Wirtschaftsraums rund 30.000 neue Fälle registriert. Doch zwischen Infektion und Diagnose vergehen im Mittel etwa vier Jahre. Das bedeutet, dass die Person andere anstecken kann und notwendige Medikamente nicht früh genug bekommt. Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, erklärte: „HIV/Aids ist nach wie vor ein ernstes Problem in Europa.“ Weltweit leben im augenblick etwa 36,7 Millionen Menschen mit der Immunschwäche-Krankheit. Dazu komme laut Gesundheitsbehörden aber eine hohe Dunkelziffer.
Neues Rekordhoch
Die gesamte europäische Region (50 Länder) betrachtet, hat die Zahl der neuen HIV-Fälle in 2015 ein Rekordhoch erreicht. Bei 153.000 Menschen wurde das Immunschwächevirus festgestellt. Vor allem in osteuropäischen Ländern sei die Ansteckungsgefahr groß, hieß es in dem Bericht. Die Zahl der Fälle sei hier in den letzen zehn Jahren um 80 Prozent gestiegen. Während sich in West- und Zentraleuropa hauptsächlich Männer gegenseitig ansteckten, nehme in Osteuropa die Übertragung bei heterosexuellen Paaren zu. Ein Drittel der neu Betroffenen habe sich bei der Injektion von Drogen angesteckt.
Nach Auffassung von WHO und ECDC sollten auch die westlichen Länder ihre Aufklärungsarbeit verbessern. „Das Gesundheitspersonal sollte öfter einen HIV-Test anbieten“, sagte eine ECDC-Sprecherin. Es solle normal sein, sich regelmäßig checken zu lassen.
Regelmäßige Kampagnen
In Luxemburg werden bereits regelmäßig Sensibilisierungs- und Informationskampagnen organisiert. Die Kampagne in diesem Jahr, anlässlich des Welt-Aids-Tages, zielt darauf ab, die Vorurteile gegenüber den Betroffenen und die Stigmatisierung der Kranken abzubauen, heißt es in einer Mitteilung der Regierung. Darin wird auch betont, dass es wichtig sei, weitere Kampagnen für Drogenabhängige, die Sexarbeiter(innen) und alle anderen Randgruppen zu organisieren. Sie sollen unter anderem zur systematischen Nutzung von Kondomen und sauberem Besteck beim Drogenkonsum sowie regelmäßigen HIV-Tests bewogen werden.
Das luxemburgische Gesundheitsministerium will des Weiteren die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen HIV-Infizierten und Nicht-Infizierten fördern. Es erinnert daran, dass HIV-Infizierte Menschen wie alle anderen sind, welche die gleichen Rechte besitzen und mit der richtigen Behandlung nicht eingeschränkt seien, eine gute Lebensqualität haben und quasi die gleiche Lebenserwartung wie nicht-Infizierte besitzen. Aber sie würden noch oft diskriminiert, sei es am Arbeitsplatz, in Vereinen usw. Sie würden auf diese Weise isloliert. Dem wolle man entgegenwirken.
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