Hisbollah nicht als Terrorgruppe ansehen

Hisbollah nicht als Terrorgruppe ansehen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die libanesische Regierung hat der Europäischen Union dringend davon abgeraten, die Schiiten-Bewegung Hisbollah auf ihre Liste internationaler Terrororganisationen zu setzen.

Außenminister Adnan Mansur sagte der in Beirut erscheinenden Zeitung „Al-Safir“ (Freitag): „Die Hisbollah ist ein untrennbarer Teil der politischen Landschaft des Libanons, sie gehört dem aktuellen Parlament und der Regierung an.“ Mansur stammt aus der Schiitenpartei Amal, die mit der Hisbollah im Parlament zusammenarbeitet.

Die Hisbollah-Bewegung besteht aus einer Partei, Wohltätigkeitsstiftungen und einer vom Iran aufgerüsteten Miliz, deren erklärtes Ziel der Widerstand gegen die Besatzungsmacht Israel ist. Ihre Milizionäre kämpfen derzeit in Syrien an der Seite der Regierungstruppen.

Großbritannien hatte vorgeschlagen, die EU solle die Milz künftig als Terrorgruppe ansehen. Die Gegner dieses Vorschlages bringen zwei Argumente vor: Sie sagen, die Miliz könne man nicht getrennt von der Partei betrachten. Außerdem befürchten sie, der ohnehin geringe westliche Einfluss auf die libanesische Regierung könne dadurch ganz schwinden. Die EU will über ihr Verhältnis zur Hisbollah am kommenden Dienstag beraten.