Henker ist ein Topjob in Indien

Henker ist ein Topjob in Indien
(AFP)

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Bislang verdiente man in Indien als Henker sechs Euro pro Hinrichtung. Jetzt wurde die Prämie auf 2500 Euro angehoben. Die Behörden erleben derzeit einen Bewerbungsboom.

Eine drastische Honorar-Erhöhung für Henker hat im indischen Kerala zu einem Ansturm auf den schmutzigen Job geführt. Allein im Zentralgefängnis in Kannur seien mehr als 70 Bewerbungen eingegangen, berichtete die Zeitung „Hindustan Times“ am Dienstag. Das Honorar solle pro Hinrichtung von umgerechnet 6 Euro auf fast 2500 Euro angehoben werden. Ein Bewerber habe das Angebot gemacht, alle Verurteilten an einem einzigen Tag zu hängen, damit er seine Schulden zurückzahlen könne.

Dass die Kandidaten schnell eingesetzt werden, ist allerdings unwahrscheinlich. Zwar stehen laut Amnesty International derzeit rund 400 Gefangene auf dem riesigen Subkontinent auf der Todesliste; in den vergangenen 19 Jahren sind allerdings nur vier Urteile vollstreckt worden. Im Bundesstaat Kerala liegt die letzte Erhängung mehr als 20 Jahre zurück. Derzeit sitzen in den Gefängnissen in Kerala dem Bericht zufolge 16 Menschen in Todeszellen.