Heftige Unwetter fordern fast 130 Todesopfer

Heftige Unwetter fordern fast 130 Todesopfer
(AFP)

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Ein heftiges Unwetter überrascht die Menschen in Südrussland. Bei Sturm und Hochwasser sterben in dem beliebten Urlaubsgebiet fast 130 Menschen.

Die Zahl der Todesopfer bei Überschwemmungen im Süden Russlands ist bis zum späten Samstagabend auf 134 gestiegen. Das berichtete die Agentur Itar-Tass unter Berufung auf das russische Innenministerium.

Starke Regenfälle und Sturm lösten am Samstag schwere Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Tausende Häuser standen unter Wasser. Einwohner flohen vor den Fluten in den Straßen auf die Dächer.

Den Behörden zufolge fiel innerhalb weniger Stunden so viel Regen wie sonst im Zweimonatsdurchschnitt. „Niemand kann sich in der Geschichte an solche Überschwemmungen erinnern. In den vergangenen 70 Jahren hat es nichts Vergleichbares gegeben“, zitierte die Agentur Itar-Tass den Gouverneur Alexander Tkachow. Er rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Nach Angaben des Wetterdienstes muss bis Sonntag mit weiteren Regenfällen gerechnet werden.

Todesopfer

Die meisten Todesopfer gab es in der Gegend um die Stadt Krymsk rund 300 Kilometer nordwestlich von Sotschi, wo Russland 2014 die Olympischen Winterspiele ausrichten wird. Dort kamen nach Angaben der Polizei allein 88 Menschen ums Leben, einige durch Stromschläge. Zwei Menschen wurden in Noworossiisk und neun im bei Touristen beliebten Küstenort Gelendschik getötet.

„Es gibt eine Menge umgekippter Autos, sogar schwere Lkws. Feste Mauern sind weggespült worden“, sagte ein Dorfbewohner in Nowukrainsky nahe Krymsk. Die Menschen hatten kaum eine Chance. Sie wurden im Schlaf von den Wassermassen überrascht. Unter den Todesopfern sind vor allem ältere Menschen.

Verkehrskollaps

In mehreren Städten wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, die Polizei berichtete von ersten Festnahmen von Plünderern. Russlands größter Schwarzmeer-Hafen Noworossiisk stoppte wegen des Sturms die Ölverschiffung und schränkte auch den übrigen Betrieb ein. „In der ganzen Region ist der Verkehr zusammengebrochen“, sagte ein Sprecher des Ölpipeline-Betreibers Transneft.

Der Regen sorgte auch für Unterbrechungen bei der Bahn. Alle Züge von und nach Noworssiisk wurden vorerst eingestellt. „Die Schienen liegen einen halben Meter unter Wasser“, teilte die Bahn mit