Hat Guttenberg geschummelt?

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Der Bundesverteidigungsminister soll mehrere Passagen seiner Doktorarbeit wörtlich von anderen Autoren übernommen haben. Nun prüft der Ombudsman für wissenschaftliche Selbstkontrolle.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) muss sich gegen Vorwürfe wehren, er habe bei seiner Doktorarbeit getäuscht. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch) gibt es in Guttenbergs Doktorarbeit einige Passagen, die wörtlich mit Formulierungen anderer Autoren übereinstimmen, ohne dass er dies gekennzeichnet hat.

Die Doktorarbeit (Foto) von Verteidigungsminister zu Guttenberg wird am Mittwoch in Berlin vor einer Regalwand durchgeblättert. (Foto: dpa)

Die Dissertation sei an mehreren Stellen „ein dreistes Plagiat“ und „eine Täuschung“, zitiert das Blatt den Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, der die Parallelen dem Bericht zufolge bei einer Routineprüfung entdeckt hatte. Fischer-Lescano lehrt an der Universität Bremen Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht.

Mehrere Textduplikate

Ein Sprecher des Verteidigungsministers sagte der dpa auf Anfrage: „Diese Recherche wurde bereits an den Ombudsman für wissenschaftliche Selbstkontrolle der Universität Bayreuth übermittelt.“ Das sei dafür auch die richtige Stelle. „Dem Ergebnis der jetzt dort erfolgenden Prüfung wird mit großer Gelassenheit entgegengesehen. Die Arbeit wurde nach bestem Wissen und Gewissen angefertigt.“

Laut „Süddeutscher Zeitung“ prüft der zuständige Ombudsmann Diethelm Klippel in Bayreuth die Vorwürfe. Die Stellen, an denen sich ohne Nachweis wortgleiche Parallelen mit fremden Texten fänden, umfassten nach den vorliegenden Originalquellen insgesamt mehrere Seiten, heißt es in dem Bericht. „Die Textduplikate ziehen sich durch die gesamte Arbeit und durch alle inhaltlichen Teile“, sagte Fischer-Lescano.

Guttenberg hatte seine Doktorarbeit 2006 an der juristischen Fakultät in Bayreuth abgegeben. 2007 wurde er dann mit der Bestnote summa cum laude zum Dr. jur. promoviert.