Harry Valérien ist tot

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(dpa)

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Harry Valérien, die Ikone des deutschen Sportjournalismus starb im Alter von 88 Jahren an Herzversagen.

Der deutsche Sport trauert um einen der profiliertesten Fernsehreporter. Harry Valérien, deutscher Sportjournalist und Fernsehmoderator, Mitbegründer und langjähriger Moderator der ZDF-Sendung „Das aktuelle Sportstudio“, ist am Freitagabend im Alter von 88 Jahren gestorben. Wie sein Schwiegersohn Stefan Glowacz der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, war Valérien zuvor bei einem Treffen mit ehemaligen Kollegen und Skirennläufern in Oberbayern. „Auf der Rückfahrt zu seinem Wohnort am Starnberger See ist er dann im Auto eingeschlafen und an Herzversagen gestorben“, sagte Glowacz. Er habe als Mitfahrer zusammen mit seiner Frau und Bekannten in dem Wagen gesessen.

Über Jahrzehnte hatte Valérien den Sportjournalismus im deutschen Fernsehen geprägt und galt als Grandseigneur der Sportreportage. Nach dem Beginn seiner journalistischen Laufbahn an der Deutschen Journalistenschule 1946 führte ihn sein Weg über die Arbeit beim „Münchner Merkur“ und dem Bayerischen Rundfunk zum ZDF, wo er beim Sportstudio zu großer Popularität gelangte.

„Keine Sieger, keine Verlierer“

283 Mal führte der Wintersport-Experte meist in seinem Markenzeichen – bunten, häufig gelben Pullovern – durch die Sendung. Mit großem Fachwissen, Neugier und Charme begeisterte er die Zuschauer. „Ich mach‘ keine Reportagen auf Kosten anderer, und auch bei Interviews soll keiner als Sieger oder Verlierer den Ring verlassen“, lautete sein Motto. Der Sohn eines Pressefotografen erhielt für seine Arbeit zahlreiche Preise – darunter mehrmals den Bambi und die Goldene Kamera sowie 2004 den Ehrenpreis beim Bayerischen Fernsehpreis.