Haroche – ein Globetrotter der Wissenschaft

Haroche – ein Globetrotter der Wissenschaft

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Wer Physik-Nobelpreisträger Haroche erleben will, muss sich nicht an einer Universität einschreiben. Er lehrt am prestigereichen Collège de France in Paris. Eine ganz besondere Einrichtung.

Geboren in Casablanca, groß geworden in Paris und lange tätig im Ausland: Der französische Quantenphysiker Serge Haroche ist wie viele seiner Kollegen ein wissenschaftlicher Globetrotter. Im Laufe seiner Karriere lehrte und forschte der 68-Jährige an den US-Elite-Universitäten Stanford, Harvard, Yale und MIT.

Hauptstandort des verheirateten Vaters von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern war und blieb trotz aller Auslandsaufenthalte die französische Hauptstadt. Dort absolvierte der Anwaltssohn Haroche von 1963 bis 1967 sein erstes Grundstudium an der Hochschule Ecole Normale Supérieure. Dort erlangte er die Doktorwürde und dort lehrt und forscht er auch heute am prestigereichen Collège de France.

Einzigartig in der Welt

Die 1530 gegründete Einrichtung für Grundlagenforschung gilt als einzigartig in der Welt und kennt keine eingeschriebenen Studenten oder Prüfungen. Für 2013 hat Haroche Vorlesungen und Seminare zum Thema „Quantenphysik und Zeitmessung“ geplant. Wie alle Veranstaltungen am Collège de France sind sie frei zugänglich. Physik-Fans mit Französisch-Kenntnissen können sich jetzt schon einmal sieben Termine im März und April vormerken. Zahlreiche Vorlesungen aus der Vergangenheit sind im Internet abrufbar.

Als echte Überraschung gilt die Vergabe des Nobelpreises an Haroche nicht. Der Franzose wurde bereits mit zahlreichen Preisen geehrt. Von der Optical Society of America und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erhielt er beispielsweise erst 2010 den Herbert-Walther-Preis für seine Beiträge zur experimentellen Atomphysik und Quantenoptik. Aber der Wissenschaftler hat noch andere große Leidenschaften: die Malerei und die Oper.