Bei einer am späten Donnerstagabend zu Ende gegangenen Mitgliederabstimmung votierten nach ersten Ergebnissen mehr als zwei Drittel der Wahlteilnehmer für den 52 Jahre alten Parlamentarier mit Wurzeln auf der Karibikinsel Martinique. Die offizielle Kür soll beim Kongress der Regierungspartei in einer Woche in Toulouse erfolgen.
Der studierte Philosoph Désir war vor seiner Zeit als Europa-Parlamentarier unter anderem als Radiomoderator tätig. 1982 gründete er die gegen Fremdenfeindlichkeit kämpfende Organisation SOS Racisme. Der Vater von zwei Kindern ist bereits seit Mitte September Interims-Chef der Sozialisten. Zuvor hatte die seit 2008 amtierende Parteivorsitzende Martine Aubry das Amt niedergelegt. Sowohl Aubry als auch Premierminister Jean-Marc Ayrault hatten Désir für den Topposten vorgeschlagen worden.
Einziger Konkurrent von Désir war bei der Wahl am Donnerstag Emmanuel Maurel aus dem linken Parteiflügel. Er kam nach ersten Auszählungsergebnissen aus der Nacht zum Freitag auf nicht einmal 30 Prozent der Stimmen. Wahlberechtigt waren rund 173 000 Parteimitglieder.
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