/ Hamas kündigt neue Entführungen an

Die radikalislamische Hamas-Organisation hat ein Jahr nach der Freilassung von Gilad Schalit die Entführung weiterer israelischer Soldaten angekündigt. „Die (palästinensischen) Gefangenen, die Israel bei dem letzten Tauschhandel nicht freilassen wollte, sollen bei einem künftigen Austausch freikommen“, sagte Hamas-Sprecher Abu Obeida am Donnerstag vor Journalisten. Schalit sagte während eines Interviews zum Jahrestag seiner Freilassung am 18. Oktober 2011, er habe sich während seiner Geiselhaft vor allem davor gefürchtet, vergessen zu werden. Er habe aber immer versucht, optimistisch zu bleiben.
Schalit war im Juni 2006 von radikalen Palästinensern unter Hamas-Kommando entführt und fünfeineinhalb Jahre im Gazastreifen festgehalten worden. Im Gegenzug für seine Freilassung entließ Israel 1027 palästinensische Gefangene, die meisten davon militante Kämpfer. Hamas feierte ihre Freilassung am Donnerstag mit Paraden: Bewaffnete und uniformierte Mitglieder des militärischen Arms der Hamas fuhren maskiert in weißen Jeeps durch die Straßen des Gazastreifens. Sie stellten dabei zahlreiche Waffen und Raketen zur Schau und schwenkten grüne Hamas-Flaggen.
Zielscheibe
Kein israelischer Soldat könne sich sicher fühlen, betonte Abu Obeida. „Die Soldaten des Feindes können jederzeit zur Zielscheibe werden, sie können getötet, verletzt oder von Militanten entführt werden.“
Schalit sagte in dem Interview, er habe damals erst aus den Medien von seiner bevorstehenden Befreiung erfahren. Die Woche zwischen der Ankündigung und der Wiedererlangung der Freiheit am 18. Oktober sei ihm wie ielsceine Ewigkeit“ erschienen. „Draußen zu sein, die Sonne zu sehen, war dann ein ganz merkwürdiges Gefühl“, erzählte der heute 26-Jährige. Während der Geiselhaft habe er die Sonne nur im Fernsehen oder in seiner Erinnerung gesehen.
Etwas erschreckt hätten ihn anfangs die vielen Menschen, die sich während seiner Freilassung um ihn kümmerten: „In den Jahren zuvor hatte ich nie mehr als eine Handvoll gesehen“. Mit seinen Bewachern habe er manchmal Sportsendungen im Fernsehen oder einen Film angeschaut, berichtete Schalit.
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