Gute Jobs fördern Wirtschafts-Wachstum

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Die 103. Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf, die am 28. Mai begann und noch bis zum 12. Juni dauert, stellt die Frage der würdigen Arbeit in den Vordergrund.

Wie jedes Jahr hat auch diesmal wieder eine luxemburgische Delegation, die aus Regierungsvertretern, Arbeitnehmern und Arbeitgebern besteht, an der Arbeitskonferenz teilgenommen.

„Die Arbeit und jene, die sie verrichten, werden zu oft als reine Kostenfaktoren betrachtet. Die Produktivitätsgewinne werden nicht mehr gerecht verteilt. Die Kapitalerträge und Boni explodieren, während die Löhne stagnieren oder sich verschlechtern. Oftmals verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen. Die Sicherheit am Arbeitsplatz wird vernachlässigt“, erklärte am Dienstag der Luxemburger Arbeitsminister Nicolas Schmit vor der Vollversammlung der ILO-Konferenz. Schmit prangerte die verheerenden sozialen Folgen dieser Entwicklung an. Außerdem bremse die Ausweitung der Ungleichheiten die wirtschaftliche Entwicklung, sagte Schmit weiter.

„Die würdige Arbeit muss wieder in den Mittelpunkt der Politik gerückt werden“, so das Fazit des Luxemburger Arbeitsministers.

Kampf gegen Zwangsarbeit

Des Weiteren plädierte Schmit für eine aktivere Entwicklung der Solidarwirtschaft und die Schaffung von kleinen und mittleren Betrieben, die innovativ sind und Arbeitsplätze schaffen durch die Förderung des Unternehmergeistes, vor allem bei jungen Leuten. Zudem unterstrich Schmit die Wichtigkeit des Kampfes gegen jegliche Formen der Zwangsarbeit.

Auch die hohen Arbeitslosenquoten beschäftigten den Minister in seiner Rede.

Nicht bei der Bildung sparen

„Die Bildung darf nicht zum Opfer der Austeritätspolitiken werden. Soziale Investitionen dürfen nicht einfach als Ausgaben betrachtet werden, sondern als ein grundlegendes Element, eine Investition, um ein ausgeglichenes Wachstum und die soziale Gerechtigkeit zu fördern“, forderte Schmit.

Guy Ryder, der Generaldirektor der 1919 gegründeten Sonderorganisation der Vereinten Nationen, stellte am Montag den „World of Work Report“ der ILO vor, in dem ganz deutliche Schlussfolgerungen gezogen werden.

„Länder, die in qualitativ hochwertige Arbeitsplätze investieren, haben sowohl im wirtschaftlichen wie im sozialen Bereich besser abgeschnitten. Die Staaten, die seit Beginn der 2000er Jahre am meisten in Qualitätsjobs investiert haben, konnten seit 2007 jedes Jahr ein Wachstum verzeichnen, das im Schnitt einen Prozentpunkt höher liegt als in den anderen, entwickelten und aufsteigenden Wirtschaften“, erläuterte Ryder.

Die Mission der internationalen Arbeitsorganisation ist die Förderung der sozialen Gerechtigkeit sowie der Menschen- und Arbeitsrechte.

Luxemburg ist seit 1920 Mitglied der internationalen Arbeitsorganisation. Im Rahmen der Entwicklungshilfe finanziert Luxemburg zudem ILO-Projekte in Höhe von rund 7,5 Millionen US-Dollar pro Jahr.