Guéant erhielt 500.000 Euro aus dem Ausland

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Bei den Ermittlungen zu möglichen illegalen libyschen Wahlkampfgeldern für Nicolas Sarkozy sind die Behörden in Frankreich auf hohe Zahlungen an einen Vertrauten des französischen Ex-Staatschefs gestoßen.

Auf das Konto von Ex-Innenminister Claude Guéant seien 500.000 Euro aus dem Ausland überwiesen worden, berichtete die Zeitung „Le Canard enchaîné“ vom Dienstag. Auf die Zahlung stießen die Ermittler demnach im Februar bei Durchsuchungen bei Guéant. Dies habe mit dazu geführt, dass die Ermittlungen Mitte April ausgeweitet und Untersuchungsrichter mit dem Fall betraut worden seien. Der Zeitung zufolge fanden die Ermittler auch Hinweise auf zahlreiche Barzahlungen von Rechnungen.

Guéant erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, er habe die 500.000 Euro nach dem Verkauf eines alten Gemäldes im Jahr 2008 erhalten. Es gebe „überhaupt keinen Zusammenhang mit libyschen Finanzierungen“ von Sarkozys Präsidentschaftswahlkampf 2007, eine solche Finanzierung habe es ohnehin nicht gegeben. Guéant ist ein langjähriger Vertrauter Sarkozys und war 2007 dessen Wahlkampfmanager. Nach Sarkozys Wahlsieg diente Guéant dem Staatschef zunächst als Generalsekretär des Elysée-Palasts und später als Innenminister.

Die Staatsanwaltschaft in Paris hatte am 19. April eine richterliche Voruntersuchung gegen Unbekannt unter anderem wegen „aktiver und passiver Korruption“, „Vorteilsnahme“,
„Fälschung“, „Veruntreuung öffentlicher Gelder“ und „Geldwäsche“ eingeleitet und damit die laufenden Ermittlungen ausgeweitet. Ein französisch-libanesischer Geschäftsmann hatte versichert, er habe Beweise, dass Libyens damaliger Machthaber Muammar al-Gaddafi den Wahlkampf von Sarkozy 2007 mit mehr als 50 Millionen Euro unterstützt habe. Noch als Präsident hatte der 2012 abgewählte Sarkozy dies als „grotesk“ zurückgewiesen.