/ Grüne unterstützen Sozialisten Hamon

(Michel Spingler)
Vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich haben die Mitglieder der Grünen dem Verzicht von Kandidat Yannick Jadot zugunsten des Linkssozialisten Hamon zugestimmt. Knapp 80 Prozent der Wähler billigten gestern die Vereinbarung, wonach der ursprüngliche grüne Präsidentschaftsbewerber Jadot darauf verzichtet, bei der Wahl anzutreten.
Die Vereinbarung zwischen dem grünen Europaabgeordneten Jadot und Hamon vom linken PS-Flügel sieht auch den Ausstieg aus der Atomenergie binnen 25 Jahren vor. Dies ist innerhalb der regierenden Sozialisten umstritten. Unklar war zunächst, ob Jean-Luc Mélenchon von der Linkspartei seine Präsidentschaftskandidatur aufrecht erhält oder Jadots Aufforderung folgt, sich einem linken Bündnis anzuschließen. Wie gestern zu erfahren war, haben sich Hamon und Mélenchon am Freitagabend zu Gesprächen in einem Pariser Restaurant getroffen.
Royal: Vier Mandate seien genug
Unterdessen kündigte PS-Umweltministerin Ségolène Royal an, dass sie nicht zur Parlamentswahl im Juni antreten werde. Sie sei seit 1988 Abgeordnete, und vier Mandate seien genug, erklärte sie zur Begründung. In den vergangenen Monaten hatte sie sich wiederholt zustimmend zum sozialliberalen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron geäußert. Der ehemalige Wirtschaftsminister und parteilose Politiker tritt für die Bewegung „En Marche!“ an und liegt laut letzten Umfragen knapp hinter Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Front national (FN).
Le Pen und der Konservative Fillon haben mit der Justiz zu tun. Beide sollen öffentliche Gelder veruntreut haben. Während Fillons Umfragewerte im freien Fall sind, bleibt Le Pens Beliebtheit hoch. Gestern forderte die FN-Chefin Frankreichs Justiz auf, sich aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Auf ihrem ersten großen Wahlmeeting in Nantes präsentierte sich Le Pen zudem als Opfer der Medien.
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