Größter Vulkan der Erde entdeckt

Größter Vulkan der Erde entdeckt
(dpa)

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Im Pazifischen Ozean haben Geologen den größten Vulkan der Erde entdeckt. Er hat eine Fläche so groß wie unser Nachbarland Deutschland.

Das auf den Namen Tamu getaufte Massiv ragt etwa dreieinhalb Kilometer vom Meeresgrund empor und bedeckt eine Fläche von ungefähr 310.000 Quadratkilometern, wie die Forscher am Donnerstag in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ bekanntgaben. Damit ist es flächenmäßig fast so groß wie Deutschland. Tamu kann es sogar beinahe mit dem größten bekannten Vulkan des Sonnensystems aufnehmen, dem Olympus Mons auf dem Mars. Dieser ist mit 20 Kilometern zwar viel höher, bedeckt aber eine ähnlich große Fläche wie der Tamu.

Die Vulkanformation im Pazifik war Geologen bereits länger bekannt – bislang wurde jedoch davon ausgegangen, dass sie sich aus mehreren Vulkanen zusammensetzt. Mit Gesteinsproben und seismischen Sensoren deckten die Forscher nun auf: „Das Tamu-Massiv ist der größte bekannte, einzeln stehende Zentralvulkan der Welt.“ Es gibt folglich auf der Erde Mega-Vulkane von den Ausmaßen derer, die anderswo im Sonnensystem gefunden wurden, wie es in dem Bericht heißt. „Die auf der Erde sind jedoch wenig erforscht, weil diese Monster ein besseres Versteck gefunden haben – unter der Meeresoberfläche.“

Ruhiger Vulkan

Es könnte also noch andere Giganten geben, die sich unter der Meeresoberfläche verbergen, schrieb der Hauptautor William Sager der Nachrichtenagentur AFP. „Das größte Meeresplateau ist Ontong Java nahe des Äquators im Pazifik, östlich der Salomon-Inseln. Es ist viel größer als Tamu – es hat das Ausmaß von Frankreich.“

Das Tamu-Massiv mit seiner „breiten und abgerundeten Kuppel“ befindet sich etwa 1600 Kilometer östlich von Japan. Es formte sich aus erstarrtem Magma nach einer Eruption vor rund 144 Millionen Jahren. Laut Sager ist es unwahrscheinlich, dass der Vulkan noch aktiv ist. Mit dem Namen Tamu erwies Sager der US-Universität die Ehre, wo er 29 Jahre lang lehrte: der Texas A&M University. Kürzlich wechselte der Forscher zur University of Houston.