Zwei Tote bei Anti-Terror-Einsatz

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In Verviers hat es laut belgischen Medien im Bahnhofsviertel bei einem Anti-Terror-Einsatz mindestens zwei Tote gegeben. Auch in Brüssel fanden Polizeiaktionen gegen vermeintliche Terroristen statt.

Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge sind bei einem Polizeieinsatz in Verviers zwei Terror-Verdächtige gestorben. Die Sicherheitskräfte hätten kurz vor 18.00 Uhr ein vermeintliches „Terroristen-Nest“ ausheben wollen. Die Verdächtigen seien vor Kurzem aus Syrien zurück gekommen, heißt es. Sie seien überwacht worden. Ihre Telefone wurden im Vorfeld der Aktion abgehört. Die Gespräche hätten gezeigt, dass die Verdächtigen vorhatten Attentate in Brüssel durchzuführen. Die Anschlagspläne hätten sich gegen Polizisten gerichtet. Man habe Kalaschnikofs bei ihnen gefunden, meldet die flämische Zeitung „De Standaard“.

Beim Zugriff ist es zu einer Schießerei gekommen. Die Verdächtigen hätten das Feuer auf die Polizisten eröffnet und seien daraufhin „neutralisiert“ worden, so der Sprecher der Bundesstaatsanwalt am Donnerstagabend. Zwei Personen wurden getötet. Einer der mutmaßlichen Terroristen wurde schwerverletzt. Zivilisten und Polizisten seien nicht verletzt worden.

Zeugen in Verviers berichteten von Explosionen und Schüssen im Bahnhofsviertel. Viele Polizeieinheiten seien dorthin geeilt. Scharfschützen hätten auf den Dächern Position bezogen. Das Bombensuch-Kommando sei angerückt. Krankenwagen seien auch vor Ort. Eine Augenzeugin spricht von zwei jungen, schwarz gekleideten Männern, die angeblich auf der Flucht waren und eine Tasche bei sich trugen. Polizeikreisen zufolge handelt es sich bei den Toten um mutmaßliche Terroristen. Es soll auch einen Schwerverletzten geben. Weitere Personen seien verhaftet worden, so die Polizei. Die rue des Écoles, die rue de la Colline und die rue du Palais wurden gesperrt. Ein Sicherheitsperimeter wurde eingerichtet. Die Polizei rief die Anwohner auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.

Festnahmen in Brüssel und in Vilvorde

Auch in Brüssel, in Molenbeek, Zaventem, Schaerbeek und Vilvorde, wurden am Donnerstagabend großangelegte Polizeiaktionen gegen vermeintliche Dschihadisten, die aus Syrien zurückgekommen seien, durchgeführt. Es kam zu Festnahmen, u.a. in Zaventem. Auch hier sollen die Verdächtigen Anschläge geplant haben. Einige mutmaßliche Dschihadisten seien noch auf der Flucht, heißt es. Die Hausdurchsuchungen dauerten bis in den Abend. Für die Polizei der Hauptstadt gilt erhöhte Wachsamkeit. Laut Behörden gehören rund ein Dutzend mutmaßliche Dschihadisten der Gruppe an.

In einer U-Bahn-Station in Molenbeek (Ribaucourt) wurde am Donnerstagnachmittag laut „Le Soir“ des Weiteren ein bewaffneter Mann gemeldet. Er rief „Allahu Akbar“, so Zeugen. Als die Polizei eintraf, hatte der Mann aber schon das Weite gesucht. Er wurde etwas später aber festgenommen.

Terrorwarnstufe wurde erhöht

Die Terrorwarnstufe wurde am Donnerstagabend auf „Stufe 3“ (von 4) erhöht. Bei dieser Stufe spricht man von einer „imminenten Attentatsgefahr“.

Die Luxemburger Polizei hat im Zusammenhang mit dem Terroreinsatz in Verviers keine speziellen Maßnahmen ergriffen, sagte der Polizeisprecher Tageblatt.lu. Der Zugriff der Polizei fand etwa 60 Kilometer von der Luxemburger Grenze entfernt statt.