Öffentlicher Dienst steht

Öffentlicher Dienst steht

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst sind am Dienstag in die nächste Runde gegangen. In Rheinland-Pfalz und im Saarland sind am Dienstagmorgen zahlreiche Busse und Bahnen in den Depots geblieben.

„Wir rechnen damit, dass heute über 200 000 Fahrgäste nicht befördert werden, allein in Mainz werden es über 110 000 sein“, sagte Verdi-Sprecher Jürgen Dehnert. Auch in Pirmasens, Kaiserslautern und Trier wurde der Nahverkehr bestreikt und teils komplett lahmgelegt. Der Kommunale Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz bezeichnete den Ausstand als „völlig unnötig“.

Nach Verdi-Angaben blieben viele städtische Kindertagesstätten geschlossen, vor allem in Mainz und Ludwigshafen. Die Gewerkschaft rechnet mit 8000 Streikenden landesweit und hat für 12.00 Uhr zu einer Kundgebung nach Mainz eingeladen.

Der Müll bleibt liegen

Am frühen Morgen blieben auch die Müllwagen unter anderem in Saarbrücken, Völklingen und Saarlouis auf den Werkshöfen stehen, wie Verdi-Landesbezirksleiter Alfred Staudt sagte. „Da geht nix.“ Auch viele Kindertagesstätten unter anderem in Saarbrücken, Neunkirchen, Saarlouis und Völklingen blieben geschlossen. „In der Müllverbrennungsanlage Velsen werden 800 Tonnen Müll nicht verbrannt“, sagte Verdi-Sprecher Bernd Oleynik.

Die Gewerkschaft erwartete mindestens 5000 Streikende im Saarland. Bei einer Kundgebung in Saarbrücken sprach auch Verdi-Chef Frank Bsirske. In den kommunalen Krankenhäusern und Knappschaftskrankenhäusern wurden Notdienste eingerichtet.

Verhandlungen am Mittwoch

Verdi verlangt für die Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro. Die Arbeitgeber hatten bislang 3,3 Prozent mehr Gehalt auf zwei Jahre angeboten. Am Mittwoch sollen in Potsdam die Tarifverhandlungen in dritter Runde für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen fortgesetzt werden.

„Von dem Warnstreik noch im Verhandlungsstadium sind vor allem die Bürger getroffen“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes, Hans-Georg Hofmann in Mainz. Von Arbeitgeberseite bestehe nach wie vor Einigungsbereitschaft.