Große Kunstausstellung über Armut

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(dpa)

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In Trier widmet sich eine große Kunstausstellung dem Thema Armut. Rund 250 Exponate von der Antike bis zur Gegenwart sind in der einmaligen Schau von diesem Sonntag (10. April) an zu sehen.

So stellte es der Leiter der Schau „Armut – Perspektiven in Kunst und Gesellschaft“, Herbert Uerlings, am Freitag in Trier vor. Die Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien sind aus 40 europäischen Museen zusammengetragen. Noch nie habe sich eine Ausstellung in diesem Umfang der Armut in Europa gewidmet, sagte der Germanistik-Professor. Die 1,1 Millionen Euro teure Schau wird bis zum 31. Juli im Stadtmuseum Simeonstift und im Rheinischen Landesmuseum zu sehen sein.

Das Werk eines unbekannten Künstlers wird auch bei der Austellung über Armut in Trier zu sehen sein. (Bild: dpa)

Zu den „Highlights“ gehöre das monumentale Gemälde „Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit“ von Hans und Paul Vredeman de Vries (um 1594) aus dem Historischen Stadtmuseum in Danzig. Aber auch Pablo Picassos Radierung „Das karge Mahl“ (1904/13) sowie Pieter Brueghels „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ (zwischen 1616 und 1638) aus dem Museum der Brotkultur in Ulm seien „Hochkaräter“, sagte Uerlings. Die Schau ist mit dem Sonderforschungsbereich „Armut und Fremdheit“ an der Uni Trier entstanden. Dort arbeiten seit 2002 dutzende Wissenschaftler an dem Thema Armut und Ausgrenzung.

Hauptausstellung an der Porta Nigra

Die Hauptausstellung vom Mittelalter bis zur Gegenwart ist im Stadtmuseum Simeonstift zu sehen. Die Reise in die Antike können Besucher im Rheinischen Landesmuseum antreten. „Armut in der Antike war etwas ganz anderes als heute“, sagte der Direktor des Landesmuseums, Eckart Köhne. „Damals war man der Ansicht, wer arm war, war selber schuld.“ Mitleid kannte man nicht. Zu der Ausstellung gibt es in Trier ein Begleitprogramm mit 80 Veranstaltungen: Von einer Lesereise für Kinder über ein Kinoprogramm bis hin zu Vorträgen im Museum Karl-Marx -Haus – alles rund um Armut. „Das Echo auf diese Ausstellung ist enorm“, sagte Herbert Uerlings.