/ Der Porta-Nigra-Platz wird erneuert

Zu viel Verkehr, zu laut, zu unattraktiv … das sind die Bewertungen des aktuellen Platzes. Trier verkaufe sein Wahrzeichen weit unter Wert, erklären die Gewinner des Architektenwettbewerbs für die Neugestaltung des Areals. An dem Gestaltungswettbewerb haben sich 15 Unternehmen beteiligt.
Das Tor der ältesten Stadt Deutschlands wurde etwa 180 nach Christus als nördlicher Zugang zu der Stadt Augusta Treverorum (Augustus-Stadt im Land der Treverer) gebaut. Das Tor hieß Porta Martis (das Tor des Mars). Erst im Mittelalter wurde der Name des Tores wegen ihrer dunkeln Färbung in Porta Nigra abgeändert.
Im 18. Jahrhundert wurde die Porta Nigra komplett umgebaut. Im Jahr 1794 wurde das Tor dann von französischen Rebellionstruppen geplündert und weitgehend demontiert. Der französische Kaiser Napoleon I verfügte anlässlich eines Besuchs in Trier im Oktober 1804 den Rückbau der historischen Bauwerks.
Die Porta Nigra ist das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. 1986 wurde die Porta Nigra auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt. Des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.
Der Platz soll in die Fußgängerzone integriert werden, klarer gegliedert werden, berichtete am Dienstag der Trierische Volksfreund. Die historische Vergangenheit des Platzes soll aufgewertet werden.
Keine Treppen und Mauern mehr
Das Architektenbüro will ein „wertvolles Objekt in einer Schale“ schaffen. Der Höhenunterschied zur Simeonstraße wird überwunden. Mauern und Treppen sollen überflüssig werden. Außer einer Bank vor der Tourist-Information, den Terrassen der Bars und der Beleuchtung soll der Platz keine Möblierung erhalten. Das Weltkulturerbe-Monument soll unter anderem durch die Gestaltung des Bodenbelags hervorgehoben werden.
Die Bushaltestellen im Margaretengässchen und in der Simeonstraße wollen die Planer in die Christophstraße verlegen. Die Haltestelle für die Reisebusse in der Franz-Ludwig-Straße soll erweitert werden. Neben dem öffentlichen Transport wird auch der Langsamverkehr gefördert werden. In diesem Zusammenhang werden unter anderem 130 Fahrradbügel an den neuen Haltestellen und im Margaretengäßchen geschaffen.
Auf Hilfe angewiesen
Der Zeitplan und die genauen Umstände des Umbaus sind jedoch noch nicht bekannt. Die Stadt Trier kann sich das Millionenprojekt nicht leisten und sei auf die Hilfe des Landes und des Bundes angewiesen heißt es aus dem Rathaus der Römerstadt.
Die Jury hat auch anderen Firmen Preise vergeben, darunter terra.nova Landschaftsarchitektur (Esch-sur-Alzette/München). Die Preisverleihung findet diesen Freitag in den Viehmarktthermen statt. Zugleich wird eine Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen eröffnet, die bis 12. Januar besucht werden kann.
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