Ausbau gefordert

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SAARBRÜCKEN/BERLIN - Einen beschleunigten Ausbau der Mosel haben Gewerkschaften, Verbände und Wirtschaftsvertreter gefordert.

Auf Initiative der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes übergaben sie am Donnerstag im Bundesverkehrsministerium in Berlin eine entsprechende Resolution, wie ein Sprecher der Kammer bestätigte. Die Wirtschaft benötige zeitnah die Mosel als leistungsfähige europäische Wasserstraße, appellierte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt in einer Mitteilung. Er forderte einen zügigen Bau der zweiten Moselschleusenkammern.

Die Mosel ist zwischen Neuves-Maisons und Koblenz auf 394 Kilometern schiffbar. Sie ist eine wichtige Wasserstraße für den Transport von Roh- und Brennstoffen sowie Fertigprodukten für die Energie- und Stahlindustrie in der Region Saar-Lor-Lux.
Pro Jahr werden über 15 Millionen Tonnen Güter – vorwiegend Kohle, Erz und Stahl – transportiert. Das sind ungefähr 700.000 LKW-Ladungen. Der zuständigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zufolge wird das Transportvilumen bis 2015 auf über 18 Millionen Tonnen ansteigen. Ein Ausbau ist demnach von votaler Bedeutung für die Wirtschaft im Saar-Lor-Lux-Raum. (Tageblatt.lu)

Mit den derzeitigen jährlichen Transportmengen auf der Mosel zwischen 14 und 16 Millionen Tonnen seien die Schleusen zu 150 Prozent ausgelastet, hieß es. Dies wirke sich schon jetzt auf das Binnenschifffahrtsgewerbe aus – und werde durch das Vorfahrtsrecht für die Personenschifffahrt noch verschärft. „Ein Ausfall auch nur einer der fast 50 Jahre alten Schleusen würde den Durchgangsverkehr auf der Mosel mit unvorhersehbaren Folgen für die Wirtschaft vollständig zum Erliegen bringen“, mahnte der Verband.

Nach seinen Angaben wurden von den zehn zu erweiternden Schleusen bisher nur zwei fertiggestellt. Bislang sei geplant, die Arbeiten im Jahr 2032 zu beenden – ein unzumutbar langer Zeitraum, kritisieren die Unterzeichner der Resolution. Zudem habe die Bundesregierung signalisiert, dass es noch zu weiteren Verzögerungen kommen könnte. Ziel müsse aber eine Fertigstellung bis 2025 sein.

Laut Bundesverband haben Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg sich bereiterklärt, den beschleunigten Ausbau unter anderem finanziell zu unterstützen. Einzelheiten über die Hilfe Luxemburgs bei der Verwirklichung des Projektes waren jedoch keine in Erfahrung zu bringen. Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg hätten sich bereit erklärt, gemeinsam mehrere Personalstellen für Planungsaufgaben bei der für den Bau zuständigen Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) Südwest mit zu finanzieren.