Großer Andrang bei Nachwahlen

Großer Andrang bei Nachwahlen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Urnengang mit großem Symbolwert: In Burma kann Freiheitsikone Aung San Suu Kyi bei Nachwahlen mit ihrem Einzug ins Parlament rechnen. Für das sich nach jahrzehntelanger Militärdiktatur wandelnde Land ein wichtiger Schritt.

Unter großem Andrang der Wähler haben am Sonntag in Burma die Nachwahlen zum Parlament begonnen. In der Hafenmetropole Rangun staute sich der Verkehr schon in den frühen Morgenstunden, weil zehntausende Menschen zu den Wahllokalen unterwegs waren. Prominenteste Kandidatin ist Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, ihre Wahl gilt als sicher. Die 66-Jährige erschien am Morgen kurz in einem Wahllokal in ihrem Wahlkreis Kawhmu, ehe sie zurück in ihr Haus nach Rangen fuhr.

„Ich freue mich sehr, zu wählen“, sagte Han Min Hted vor einem Wahllokal im Ranguner Stadtteil Manyangong. „Diese Wahlen sind freier als 2010.“ Damals hatte Suu Kyis Partei, die Nationalliga für Demokratie, die Wahl wegen unannehmbarer Auflagen boykottiert. Suu Kyi hat mehr als 20 Jahre gegen die Militärherrschaft in ihrer Heimat gekämpft und war deshalb über 15 Jahre unter Hausarrest.

6,8 Millionen Wähler

Insgesamt sind 6,8 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Es geht um 45 Mandate in verschiedenen Parlamentskammern. Die Sitze waren vakant geworden, weil die Abgeordneten Regierungsämter übernahmen und nicht gleichzeitig im Parlament sitzen dürfen.

Selbst, wenn die NLD alle Sitze gewinnen würde, bliebe sie in den Parlamenten eine Minderheit. Das Militär und die ihm nahe stehende Partei USDP kontrollieren 80 Prozent der Sitze. Der Einzug der NLD ins Parlament hat mehr Symbolwert. Die Regierung will damit zeigen, dass sie es mit demokratischen Reformen ernst meint und hofft, dass die westlichen Länder ihre Sanktionen abbauen.